Fauna

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Einleitung

Dingo
Englisch: Dingo
Lateinisch: Canis familiaris dingo
Familie: Wildhund
Vorkommen: Gesamtes Australien ohne Tasmanien
Umgebung: Wälder und Steppe
Bemerkung: Bekannter von Ureinwohner eingeführter Wildhund.

Im Laufe der Zeit habe ich einige Tiere, die in Australien leben, kennengelernt. Eine Auswahl von ihnen stelle ich hier vor.

Säugetiere

Dingo

Flinders Ranges

Der Dingo ist ein Wildhund. Wissenschaftler gehen davon aus, dass er vor ca. 10000 Jahren von den Ureinwohnern über Südostasien nach Australien gebracht wurde. Somit ist der Dingo kein dort heimisches ursprüngliches Tier. Interessanterweise ist er nur auf dem Festland zu finden. Auf Tasmanien, einer vorgelagerten Insel im Südosten Australiens, sucht man ihn vergeblich. Am Festland bevölkert er nahezu alle Regionen, die abseits von Siedlungen oder landwirtschaftlichen Nutzflächen liegen. Mit einer Gesamtlänge von 1 Meter und einem Gewicht von bis zu 20 Kilogramm ist er relativ groß.

Er ist sehr scheu. Auf meiner Reise 1997 konnte ich ihn aber zumindest einmal kurz sehen. Er lief in ca. 50 Meter Entfernung parallel zur Piste. Wir fuhren gerade von den Flinders Ranges nach Süden Richtung Adelaide. Ein vernünftiges Foto war aufgrund der Entfernung leider nicht möglich. Vorsicht ist beim Campen geboten: Wenn man seine Schuhe während der Nacht außerhalb des Zeltes stehen lässt, dann ist es möglich, dass die Dingos die Schuhe heimlich klauen.

Kamel

Kamelherde.jpg
Dromedar
Englisch: Feral Camel
Lateinisch: Camelus dromedarius
Familie: Dromedar
Vorkommen: Trockenes Landesinnere Australiens
Umgebung: Wüste und Steppe
Bemerkung: Von den Europäern eingeführtes, nun verwildertes Kamel.
Kamele bei der Arbeit (1)
Kamele bei der Arbeit (2)

Das Dromedar - ein Kamel mit nur einem Höcker - wurde von den Europäern eingeführt. Im Jahr 1840 kamen die ersten 10 Kamele aus Afghanistan per Schiff im Hafen von Melbourne an. Mit ihrer Hilfe sollte das Landesinnere erkundet und erschlossen werden. In der Hitze, der Trockenheit und der großen Temperaturschwankungen waren die Kamele das am besten geeignete Transporttier. Sie benötigen wenig zu fressen, können bis zu 200 Liter Wasser speichern und sind in der Lage, 70km Wegstrecke an einem einzigen Tag zurückzulegen. Bei dem Bau der (ersten) Ghan-Eisenbahnstrecke (Ghan Railway) durch die Wüste war ihre Hilfe zwingend notwendig. Die Dromedare sind Pflanzenfresser und ernähren sich gerne von den Blättern von Bäumen. Problematisch ist, dass sie die ganzen Äste dabei abreißen. Die Kamele leben in der Herde und werden bis zu 40 Jahre alt. Ihre Population betrug in den 1950er Jahren ca. 15000 Tiere. Im Jahr 2007 wurden 700000 Tiere gezählt. Bis 2020 schätzt man auf eine Vergrößerung des Bestandes auf 1,5 Mio Tiere. Die Interessen zum Schutz und zur geziehlten Tötung zur Bestandskontrolle trifft auf unterschiedliche Meinungen. Leben doch heutzutage nur noch in Australien Kamele in freier Wildbahn.

20px  Zitat - Dieter Tischendorf, 2006

Am Anfang der Erschließung oder Durchquerung der Nord- Süd- Passage sind viele Forscher, viele Reisende durch die unsagbaren Schwierigkeiten des Outbacks zum Teil sogar dort gestorben. Pferde halfen bei der Überwindung der Strecke nur wenig. Deshalb wurden die Kamele benötigt. Die meisten kamen von Pakistan, damals eine „Kolonie“, ein Teil von Britisch Indien. Zunächst bewährten sie sich beim Transport der Forscher, später arbeiteten sie für die Siedler und die Miner, die den Entdeckern folgten. Die Kamele und ihre Treiber, meist Afghanen, waren gesellschaftlich nicht anerkannt. Obwohl man sie so sehr brauchte. Da die Aussprache „Afghane“ für die Aussies zu lang war, riefen sie diese Kamelkarawanen einfach „Ghan“.


Kurzschnabeligel

Echidna.jpg
Kurzschnabeligel
Englisch: Spiny Anteater / Echidna
Lateinisch: Tachyglossus aculeatus
Familie: Ameisenigel
Vorkommen: Gesamtes Australien
Umgebung: Gemäßigtes Klima, Regenwald und Wüste
Bemerkung: Eierlegendes Säugetier.
Datei:Remarkable Rocks SA.jpg
Remarkable Rocks auf Kangaroo Island in Südaustralien aus der Ferne betrachtet

Der Kurzschnabeligel ist ein einzelgängerisches Säugetier. Es ist unter Kurzschnabeligel und Kurzschnabel-Ameisenigel bekannt. Der Kurzschnabeligel gehört zur Familie der Ameisenigel und ist verwandt mit dem Schnabeltier.

Erstaunlicherweise legt dieses Säugetier Eier. Das Ei, dass es legt, wird sofort in seinen Beutel gelegt. Dort schlüpft es dann später und bleibt weitere drei Monate im Beutel der Mutter. Sie werden bis zu 45cm lang und erreichen ein Gewicht von bis zu 7kg. In seltenen Fällen erreichen sie ein hohes Alter von 50 Jahren. Weiterhin erstaunlich ist das Vorkommen auf dem gesamten Kontinent in allen Klimazonen und Landschaften. Von Regenwäldern und Wüsten sind alle Lebensräume vertreten. Die nördliche Grenze ist das südliche Teil von Neuguinea. Die südliche Grenze ist Tasmanien.

Der Kurzschnabeligel hat sehr starke Grabkrallen. Damit kann er problemlos zur Nahrungssuche die stabil gebauten Termitenhügel aufkratzen. Seine Zunge ist klebrig, daher braucht er die nur kurz in den aufgekratzen Termitenhügel hineinhalten und darauf hoffen, dass einige Termiten an seiner Zunge kleben bleibem.

Obwohl der Kurzschnabeligel überall in Australien lebt, habe ich es 1997 nicht gesehen. Rüdiger hatte mehr Glück und durfte es 2008 auf Kangaroo Island in Südaustralien sehen.

20px  Zitat - Rüdiger Winkelmann, 2010

Wir hatten alle zuerst ausgiebig die "Remarkable Rocks" bestaunt und von allen Seiten und Winkeln abgelichtet, bis irgendwann jemand das seltsam stachelige Etwas unter ein paar niedrigen Gestrüppranken entdeckte.

Nach kurzer Diskussion einigten wir uns, dass es sich um einen Ameisenigel handeln müsse. Nachdem diverse von uns schon ein paar Fotos gemacht hatten (und der Igel bei einigen der lauteren "Klicks" immer leicht zusammenzuckte), wurde es ihm wohl schließlich zu bunt und er raffte sich auf und tippelte von Dannen. Dabei entstand das Bild.

Erfreulich fand ich, dass keiner aus unserer Gruppe, um ein besseres Foto zu kriegen, dem Tierchen dichter auf den Pelz gerückt ist. Die anderen Touris, die da rumliefen, haben anscheinend überhaupt nicht kapiert, was wir da überhaupt statt der tollen Felsen komisches auf dem Erdboden fotografierten.


Vögel

Lachender Hans.jpg
Lachender Hans
Englisch: Laughing Kookaburra
Lateinisch: Dacelo gigas
Familie: Eisvögel
Vorkommen: Südliches Ostaustralien und Tasmanien. Südwestliches Australien. Gesamtes östliches Australien bis in den Norden
Umgebung: Wälder und Büsche
Bemerkung: Bekanntester Kookaburra, da sein Lachen sehr markant ist.
Katherine kookaburra by bjay.jpg
Blauflügel-Kookaburra
Englisch: Blue-winged Kookaburra
Lateinisch: Dacelo leachi
Familie: Eisvögel
Vorkommen: Subtropischer Norden in Küstennähe
Umgebung: Wälder
Bemerkung: Eher unbekannter Kookaburra mit unauffälligem Ruf.

Blauflügel-Kookaburra

Der Blauflügel-Kookaburra wurde von mir auf meiner Reise 1997 im Norden beobachtet. Am Morgen, kurz vor der Weiterreise, sahen wir am Rand unseres Campingplatzes im Kakadu Nationalpark in der Nähe zum Ubirr Rock diese beiden Blauflügel-Kookaburras. Einige Kilometer weiter südlich sahen wir im Nitmiluk Nationalpark (Katherine Gorge) einen dritten Blauflügel-Kookaburra in einem Eukalyptusbaum sitzen. Er saß dort ganz ruhig in seinem Baum, der direkt neben dem Katherine River stand. Diese Art der Kookaburras lebt im subtropischen Norden und in Küstennähe. Südlich des Wendekreises, der in etwa durch Alice Springs verläuft, ist er nicht mehr zu finden.

Lachender Hans

Dieser Lachender Hans wurde von Rüdiger auf seiner Reise 2008 im Süden Australiens im Grampians Nationalpark beobachtet. Es ist der bekannteste, da dieser mit seinen Rufen an ein Lachen erinnert. Die Lösung eines Abenteuers in der Krimiserie der Drei ??? ist genau dieser Vogel, mit dem ich in den 1980er Jahren meinen ersten Kontakt mit Australien hatte. Sie werden bis zu 20 Jahre alt und leben im Familienverband in drei oder sogar vier Generationen.

Sein Lebensraum ist in Ostaustralien also im Osten von Queensland, im Osten von New South Wales und in gesamt Victoria. Im Norden Tasmaniens ist er ebenfalls heimisch.

Er ist im äußersten Südwesten im Bereich von Perth, Albany und Cape Leeuwin anzutreffen, weil er durch den Menschen dort angesiedelt wurde.

Lachender Hans (Text nur in Englisch verfügbar!)


Weißbrustseeadler

Weißbrustseeadler am Yellow Water nach Sonnenaufgang
Weißbrustseeadler
Englisch: Withe-breasted Sea-eagle
Lateinisch: Haliaetus leucogaster
Familie: Greifvögel
Vorkommen: Küsten Australiens und Binnengewässer
Umgebung: Gewässer
Bemerkung: Sitzt gerne auf höher gelegenen Bäumen.

Der Weißbrustseeadler - auch Weißbauchseeadler genannt - lebt an allen Küsten Australiens und zusätzlich oft sogar an Seen und Flüssen im Landesinneren. Zum Fischen beansprucht der Weißbrustseeadler größere übersichtliche Gewässer. Zu seiner Nahrung gehören neben den Fischen aber auch Wirbeltiere vom Land oder auch Schildkröten. Bereits getötete Tiere frißt er ebenfalls, obwohl er mit seinen Krallen selber welche töten kann. Ausgewachsen wird der Greifvogel bis zu 85cm lang. Seine Nester, die er in hohen Bäumen, in Felsen oder auch am Boden aufbaut, erreichen mit einem Durchmesser von 2 Metern eine unglaubliche Größe.

Im Kakadu Nationalpark habe ich im Mai 1997 einen Weißbrustseeadler hoch oben in einem Eukalyptusbaum gesehen. Eigentlich ging es kurz nach Sonnenaufgang um die Beobachtung von Krokodilen. Ein Krokodil wurde zwar nicht gesichtet, dafür aber dieser tolle Weißbrustseeadler auf dem Eukalyptusbaum direkt am Yallow Water.

Eulenschwalm

Eulenschwalm.jpg
Eulenschwalm
Englisch: Tawny Frogmouth
Lateinisch: Podargus strigoides
Familie: Vögel
Vorkommen: Gesamtes Australien aber nicht in Wüsten
Umgebung: Bäume
Bemerkung: Sitzt meistens getarnt auf Ästen.

Den Eulenschwalm kenne ich aus dem Wuppertaler Zoo. In Australien habe ich ihn nicht gesehen. Das ist auch gar nicht so einfach, da er sich sehr gut tarnen kann. Er sitzt tagsüber gerne auf den Ästen von Bäumen und ist aufgrund seiner rindenfarbigen Federn kaum vom Holz der Bäume zu unterscheiden. Sein besonderes Merkmal ist die Bewegungslosigkeit. Der Eulenschwalm kann stundenlang auf den Bäumen sitzen, ohne sich nur einen Millimeter zu bewegen. Je weiter er seine Augen geschlossen hält, desto mehr will er sich von seinen Feinden verstecken.

Nachts geht der Eulenschwalm auf die Jagd. Er stürzt sich von oben aus der Luft auf größere Insekten, Nagetiere, Frösche, Schlangen und Echsen.

Verwandt ist er mit den europäischen Ziegenmelkern und Nachtschwalben.

Reptilien

Leistenkrokodil
Englisch: Estuarine Crocodile
Lateinisch: Crocodylus porosus
Familie: Reptilien
Vorkommen: (Sub-)Tropischer Norden in Küstennähe
Umgebung: Gewässer
Bemerkung: Sehr großes und gefährliches Krokodil. Im Norden Australiens immer an Küsten und in Teichen.
Australienkrokodil
Englisch: Freshwater Crocodile
Lateinisch: Crocodylus johnstoni
Familie: Reptilien
Vorkommen: (Sub-)Tropischer Norden in Binnengewässern
Umgebung: Gewässer
Bemerkung: Kleines und relativ ungefährliches Krokodil.

Leistenkrokodil

Das Leistenkrokodil, das auch unter dem Namen "Salzwasserkrokodil" bekannt ist, gehört zu den gefährlichsten Tieren im Norden Australiens. Dort wird es oft liebevoll "Saltie" genannt, da es hauptsächlich im Salzwasser lebt. Aber Achtung: Es schwimmt oft weit in Süßwassergebiete hinein. Daher kann es überall im Norden auch in kleinen Teichen angetroffen werden. In den letzten Jahren hat sich die Verbreitung entlang der Küsten zum Indischen und Pazifischen Ozean weiter nach Süden ausgebreitet. Im Kakadu Nationalpark kann es gut in den frühen Morgenstunden am Yellow Water bei geführten Bootstouren beobachtet werden. Bei meiner Bootstour 1997 habe ich leider keines gesehen.

Das Leistenkrokodil wird gewöhnlicherweise zwischen 5 und 7 Meter lang. Es soll aber auch schon Sichtungen von 10 Meter langen Leistenkrokodilen gegeben haben. Leider wurden die Salties bis in die 1980er Jahr gejagt und deren Bestand sehr stark gemindert. Seit Mitte der 1980er Jahre genießt diese Art einen sehr guten Schutz. Die nun illegale Jagt wird stark bestraft. Diese neuen Gesetze haben dazu beigetragen, dass sich in den letzten gut 20 Jahren der Bestand wieder erholen konnte. Das Leistenkrokodil ist nun nicht mehr direkt vom Aussterben bedroht.

Eine große Bekanntheit dürfte es dem Kinofilm Crocodile Dundee von 1986 verdanken.


Datei:Crocodile - dundee wildlife park.jpg
Spektakuläre Nahaufnahme eines Leistenkrokodils

Australienkrokodil

Das Australienkrokodil ist ein recht kleines Krokodil, da es nur eine Länge von 3 Metern als erwachsenes Tier erreicht. Wie das Leistenkrokodil kommt es hauptsächlich im Norden Australiens vor. Allerdings beschränkt sich der Lebensraum auf die Gewässer im Landesinneren. Es ist daher ein reines Süßwasserkrokodil. An den Küsten wird es nicht gesehen. Sie ernähren sich von Fischen, diversen Amphibien und kleinen Reptilien oder Säugetieren.

Riesenwaran.jpg
Riesenwaran
Englisch: Perentie goanna
Lateinisch: Varanus giganteus
Familie: Reptilien
Vorkommen: Trockenes Landesinnere
Umgebung: Wüste/Steppe
Bemerkung: Größter australischer Waran. Lebt gerne im felsigen Gelände.

Riesenwaran

Der räuberisch lebende Riesenwaran ist der größte Waran Australiens. Man erkennt ihn an den markanten "augenförmigen" Flecken. Er lebt im Outback von Queensland, Northern Territory, South Australia und Western Australia, wo er sich gerne in tockenen und felsigen Gebieten aufhält. Auf seiner Australienreise 2008 durfte Rüdiger diesen Waran beobachten. Bestätigt wird dabei der Lebensraum in Wüsten und felsiger Umgebung, da Rüdiger ihn im Watarrka Nationalpark am Kings Canyon gesehen hat. Ausgewachsene Tiere werden bis zu 2,50 Meter lang, damit erreichen sie eine größere Länge als der Buntwaran (Varanus varius) mit einer maximalen Länge von 2,30 Meter. Somit sind nur der Bindenwaran (Varanus salvator) und der Komodowaran (Varanus komodoensis) in Indonesien mit ca. 3 Metern größer als dieser Riesenwaran. In den Spalten seiner felsigen Umgebung findet er reichlich Nahrung, zu denen u.a. Säugetiere, Schlangen und Vögel gehören.

Amphibien

Rockhole Frogs.jpg
Rockhole Frog
Englisch: Rockhole Frog
Lateinisch: Litoria meiriana
Familie: Amphibien
Vorkommen: Nördliches Westaustralien in feuchten Regionen
Umgebung: Wasser
Bemerkung: Daumennagel kleine Frösche, die zu den Laubfröschen gehören.

In Australien gibt es eine große Besonderheit: Die einzigen heimischen Amphibien hier sind Frösche. Andere gibt es hier nicht. Daher ist es nicht verwunderlich, dass hier die Familie der Frösche vertreten ist. Die Betonung liegt hierbei auf heimisch, da die Aga Kröte auch zur Familie der Amphibien zählt, jedoch in Australien nicht heimisch ist.

Rockhole Frogs

Im Purnululu Nationalpark (Bungle Bungle) am Ende einer Schlucht gibt es einen kleinen Billabong, der sich Froghole nennt. Hier im Großraum der Kimberley Gebirge ist in etwa der südlichste Ort, in denen sie leben. Hier wimmelt es nur so von diesen Daumennagel großen Fröschen, den Rockhole Frogs. Diese vom Aussterben bedrohten Frösche sind so dermaßen klein, dass ein Wanderer, den wir 1997 dort getroffen hatten, diese gar nicht gesehen hat. Erst durch genaues Hinsehen auf den Rand des Billabongs, kann man diese einzigartigen Frösche erkennen. Das Dia musste ich ohne Stativ erstellen und habe für diese Makroaufnahme schließlich 10 Minuten Bearbeitungszeit benötigt. Mit einer Länge von maximal 21mm sind sie sehr leicht, so dass sie über die Wasseroberfläche springen können. Wegen dieser Fähigkeit wird der Rockhole Frog auch gerne Jesus Christ Frog genannt.

Bei einem Besuch des Purnululu Nationalparks sollte ein kleiner Abstecher zum Froghole unbedingt eingeplant werden. Es ist ein wunderschöner Spaziergang zwischen den Felsen entlang, die durch Bäume und Büsche verziert werden.

Aga Kröte

Aga-Kröte
Englisch: Cane toad
Lateinisch: Bufo marinus
Familie: Amphibien
Vorkommen: Nördöstliches Australien (Nördlicher Teil Südamerikas und Hawaii)
Umgebung: Wasser
Bemerkung: In den 1935 vom Menschen in Australien eingeführt.
Datei:Agaa fg01.jpg
Aga Kröte zum Größenvergleich auf einer Hand

Die Aga Kröte gehört neben den Fröschen zu den einzigen Amphibien in Australien. Allerdings gehört Australien nicht zu ihrem natürlichen Lebensraum. Heimisch ist die Kröte in den nördlichen Teilen Südamerikas und Mittelamerikas. In ihrer Heimat gibt es natürliche Feinde, die den Bestand in Amerika in Grenzen hält. In Australien dagagen fehlen die natürlichen Feinde. Daher entwickelt sich die Population der Aga Kröte in Australien zur Plage. Eingeführt wurde sie 1935 zur Bekämpfung des Zuckerrohrkäfers. Die Bekämpfung des Zuckerrohrkäfers hat nicht funktioniert. Jedoch wirkt das Gift der Kröte auf viele andere Tiere. Die Aga Kröte hat im Kakadu Nationalpark schon mehrere Arten von Schlangen und Leguanen ausgerottet. Weitere Tiere sind dort im Nationalpark bedroht. Die Population wird 2010 auf ein Bestand von 92 Millionen Tiere geschätzt.

Im August 2010 geht die Jagd des Bürgermeisters von Darwin auf die Aga Kröte durch die Presse. Graeme Sawyer macht auf das Problem in der internationalen Öffentlichkeit aufmerksam. In Gruppen von 20 Helfern zieht er zweimal in der Woche in den Kampf und erlegt bis 80 Tiere auf einer Tour.

Sicherlich ist die Aga Kröte zur Plage geworden, aber brutale Tötungsaktionen wie das sog. "Krötengolf" sind nicht vertretbar. Eine Methode zur Bekämpfung, ohne den Tieren unnötige Qualen zuzufügen, ist dringend notwendig.

20px  Zitat - Dieter Tischendorf, 2007

Die Diskussion über die Umweltgefährdung durch die giftige Aga Kröte ist schon kurz nach der Einführung 1935 aufgetreten. Inzwischen hat sich das Tier, da es keine natürlichen Feinde hat, stark vermehrt. Dank seiner kräftigen Hinterbeine kann die Kröte fast 2,5 Meter weit springen. Sie ist mittlerweile im Kakadu NP angekommen und gefährdet sogar Krokodile. Man hat alle möglichen Formen der Bekämpfung ausprobiert.

Wie eine Bombe schlug 2005 der Vorschlag des liberalen Abgeordneten David Tollner bei einem Radiointerview mit ABC ein, die Kröten mit einem Golfschläger oder einem Kricketschläger zu töten. Er hätte das bereits in seiner Kindheit mit großem Erfolg praktiziert. Natürlich musste dieser Vorschlag den Protest der Tierschützer hervorrufen.

Aber in der Gala der Selbsttore in Flora und Fauna entwickelt sich die Aga Kröte zu einer größeren Umweltbelastung als das Kaninchenproblem. Und das hat oder hatte es schon in sich.

Man muß die Sorge der Australier verstehen. Alle bisherigen Bekämpfungsmaßnahmen schlugen fehl. Aber die Tötung der Kröten auf diese bestialische Art ist nicht nur inhuman. Sie birgt auch eine Gefahr. Das bei der Tötung umher spritzende Gift könnte sogar den „Golfspieler“ erheblich gesundheitlich schädigen.

Als einzige erfolgreiche und vertretbare Tötungsmethode hat sich bisher das Einsammeln und Einlegen in eine Tiefkühltruhe bewährt. Eine Methode, die viele Australier, besonders im Northern Territory anwenden. Man kann gespannt sein, wie die Aussies dieses ernsthafte Problem meistern wollen.


Insekten

Termitenbau in der Region Ant Hills in der Tanami Desert
Spinifextermiten.jpg
Spinifextermite
Englisch: Spinifex Termite
Lateinisch: Nasutitermes triodiae
Familie: Insekten
Vorkommen: Halbtrockene Regionen im gesamten Norden
Umgebung: Buschland und Wüste
Bemerkung: Erkennbar an den riesigen Bauten.

Spinifextermiten

Termiten sind nicht mit Ameisen zu verwechseln. Beide Familien leben gegenüber in Feindschaft.

Im gesamten Norden Australiens, findet man die Termiten. Von Westaustralien bis Queensland sind sie anzutreffen. In den etwas feuchten Regionen des Kakadu Nationalparks und in den trockenen Regionen der Tanami Desert finden sie ihren Lebensraum. Innerhalb eines Staates steht an oberster Stelle die Königin. Sie lebt im best geschützten Inneren des Termitenbaus und produziert permanent Eier. An zweiter Stelle folgen die Geschlechtstiere, anschließend die Soldaten und Arbeiter. Die Soldaten schützen den Staat und haben die Pflicht, gegen alle Angreifer zu kämpfen, um das Volk und die Königin zu verteidigen. Die Arbeiter versorgen den Staat mit Nahrung und füttern die Soldaten. Außerdem haben die Arbeiter die Aufgaben, den Termitenbau weiter auszubauen und Wartungs- und Ausbesserungsarbeiten durchzuführen. Dabei benutzen die Arbeiter ihren eigenen Speichel und Lehm aus der Umgebung. Diese Mischung trocknet sehr schnell und ist so stabil wie Beton.

Die Bauten werden bis 7 Meter hoch. Auf meiner Reise durfe ich in der Tanami Desert in der Nähe von Ant Hills einen sehr großen Bau bewundern. Ein Feuerzeug als "Geologenhammer" (zum Größenvergleich) war nicht mehr ausreichend. Das gesamte Auto musste für den Größenvergleich herhalten.

Westaustralische Fliege

TheWestAustralianFly.jpg
Westaustralische Fliege
Englisch: West Australian Fly
Lateinisch: Pestilence Supremo
Familie: Insekten
Vorkommen: Abendessen am Grill
Umgebung: Mit Fleisch gefüllte Teller
Bemerkung: Spätestens erkennbar, wenn sich der Schwarm zwischen Brille und Auge bewegt.

Die Westaustralische Fliege kommt überall in Australien vor. Zur gezielten Beobachtung ist es ratsam eine Grillparty zu veranstalten, da diese von der Westaustralischen Fliege bevorzugt besucht werden. Genau in diesen Situationen kann sie den Menschen am besten ärgern. Sie setzen sich gerne in menschliche Ohren oder fliegen gerne bei Brillenträgern zwischen Brille und Auge.

Weiterführende Literatur

Kangaroosign.png Derzeit finden Wartungsarbeiten an diesem Wiki statt. Es treten daher hin und wieder einige Störungen auf.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.