Legenden über die Tiere

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Einleitung

Wir haben in den vorgehenden Kapiteln gehört, welch große mythische Bedeutung der Uluru für das Aboriginal People hat. Viele der Tiere, die am Uluru leben, sind auch Totemtiere der Ureinwohner.

Die Legende vom Überleben der Beuteltiere

Im Licht der Sterne

Nur dem Einfluss und dem Willen der Stammesältesten und Schamanen, die seit der Traumzeit auf die Einhaltung der heiligen Riten bestehen, ist es zu verdanken, dass die Geister der Beuteltiere in Australien geblieben sind und somit auch die Beuteltiere hier weiter lebten. Nach der Legende haben sich in den anderen Teilen der Welt die Placentatiere zu aggressiven und räuberischen Säugetieren entwickelt. Die australischen Beuteltiere sind friedliche Nachttiere geblieben. Sie jagen keine Menschen oder anderen Tiere. So konnten und könne die Ureinwohner weiterhin gefahrlos einen gro0ßen Teil ihrer spirituellen Zeremonien in der Nacht im Licht des Mondes und der Sterne durchführen.

Die Geschichte über die Tiere am Uluru

Der Uluru Kata Tjuta National Park umfasst ein Gebiet von 1325 Km². Viele denken, dass Ayers Rock ein leeres, lebloses und langweiliges Gebiet sei. Keineswegs! (Ayers Rock Empty? Lifeless? Boring? Noway!) Hier wachsen 416 natürliche Pflanzen, leben 26 Arten eingeborener Säugetiere (20 Arten sind leider verschwunden), es gibt 179 verschiedene Vögel, 73 Reptiliengruppen und vier verschiedene Froschgattungen. Man sollte sich hüten, einfach auf dem Erdboden zu campieren. Tausende verschiedene „Intervertebrale“ warten nur darauf „Guten Tag“ zu sagen. Das ist eine Fülle von Krabbeln und Schwirren. Im Einzelnen erwähnenswert wären folgende verschiedene Arten: Ameisen 76; Spinnen 82; Käfer 57; Wanzen 27; Grillen und Grashüpfer 20; Schaben 15 und Wespen über 30. Dazu viele Schmetterlinge, Nachtfalter und Termiten. Schon ab 4.00 Uhr in der Frühe wird man von munteren lauten schrillen Pfeiftönen geweckt. Das ist keine Polizei. Das ist der karminrote Steinschmätzer (Miititi), ein Drosselvogel, der den Tag begrüßt. Am eindrucksvollsten finde ich am Uluru aber den Nyintake- Perentie (Giant Lizard), eine bis zu zwei Meter lange Riesenechse, ein Fleischfresser! Es ist nach dem Komodo Dragon auf Indonesien der zweitgrößte Lizard. Glücklicherweise lebt das gefährliche, aber scheue Tier lieber fern jeder menschlichen Siedlung. Und da gibt es natürlich auch noch Lungkata (blue tongue Lizard), die blauzüngige Eidechse, für die Aborigines ein Sinnbild für Gier und Unehrlichkeit. Der „dornige Teufel“ (Ngiyiari, thorny devil) erinnert an ein urzeitliche Spezies. Hier muss ich an einen orthographischen Schelmenstreich eines Besuchers denken, der bei mehreren Straßenschildern aus „Floodway“ das gefährlichere „Bloodway“ machte und auch den thorny devil zu einen „horny“ devil (gehörnter Teufel)“ umtaufte.

Uluru im Licht der Sonne und des Mondes

Bei einem Rundgang trifft man auch auf das Wasserloch Kantju. Ein spiritueller Platz für heilige Zeremonien. Alle Ureinwohner haben höchsten Respekt vor den Geistern des Kantju und sind früher beim Wasserholen nur vorsichtig in Gruppen gegangen. Das ist eine richtig romantische Stelle am Fuße des Berges. Felsen umgeben den See und schützen ihn mit einem Dach. Richtig heimisch in diesem Paradies fühlen sich viele kleine schwarz weiße Bachstelzen, die Willy Wagtails (tjintir- tjintirpa). Der Name der Aborigines klingt wie das Schilpen und Zwitschern des Vogels. Aber Vorsicht! Nach der Mythologie der Aborigines lebt in ihm die Seele einer sehr freundlichen und an allem interessierten Frau. Anangu hüten ihre Zunge, wenn ein solcher Vogel in der Nähe ist, damit er Gehörtes nicht anderswo weiter erzählen kann. Beim Wasserloch trafen wir auch auf Lungkata, die Blauzungenechse. Ganz ruhig, aber äußerst gespannt lag sie hinter der Absperrung in der Sonne. Wir sprachen mit ihr, der Lizard hörte uns zu und reagierte nicht. Immerhin wird berichtet, dass der Blauzungenechsenmann, nachdem er den Ureinwohnern einen schon tödlich verletzten Emu gestohlen hatte und dies auf mehrmaliges Befragen leugnete, sich beim Absturz aus seiner Höhle zu Stein verwandelte. So war die Begegnung vielleicht nicht ungefährlich. Aber wir respektierten ja die vorgegebenen Tabus. Unzählige Kaulquappen bevölkerten auch dieses.

Tjatis Versuch, sein Kali wiederzubekommen

In der Schöpfungszeit kam Tjati, die kleine rote Echse, die in den Mulgi Ebenen lebte, nach Uluru. Als er sein Kali warf, ein gebogenes Wurfholz, blieb es tief in der Oberfläche des Felsens stecken. Er versuchte vergeblich, es mit seinen Händen wieder auszugraben und hinterließ dabei eine Reihe schüsselförmiger Aushöhlungen (auf der Nordwestseite).

Unfähig, sein Kali wiederzubekommen, starb er schließlich in seiner Höhle bei Kantju. Seine Überreste befinden sich als große Felsbrocken auf dem Boden der Höhle.

Das Emu-Mahl von Mita und Lungkata

Die Glockenvogel-Brüder pirschten sich an einen Emu heran, doch das aufgescheuchte Tier lief nordwärts zum Uluru. Zwei blauzüngige Echsenmänner, Mita und Lungkata, töteten es und zerlegten es mit einer Steinaxt. Große Fleischstücke davon finden sich als Bruchstücke von Sandsteinplatten (auf der Südostseite).

Als die Glockenvogel-Brüder ankamen, reichten die Echsen ihnen nur ein kleines Stückchen des Emus und behaupteten, mehr sei nicht da. Aus Rache setzten die Glockenvogel-Brüder den Unterstand der Echsen in Brand. Die Männer versuchten zu entkommen, indem sie die Felswand hinaufkletterten, aber sie stürzten ab und verbrannten. Die graue Flechte an der Felswand ist der Rauch des Feuers und die Echsenmänner sind zwei halb im Boden liegende Felsbrocken

Die Legende vom Verlust der Augenlider bei der Schlange

Vor langer; langer zeit lebte der gute Geist Biame zusammen mit allen Geschöpfen auf der Erde. Als eines Abends der Sturmgeist Ngar-ang vorbeijagte, befahl Biame allen Geschöpfen, die Augen zu schließen und nicht aufzublicken. Alle taten wie ihnen befohlen. Nur die neugierige Schlange konnte dem verlangen nicht widerstehen. Sie öffnete die Augen. Als Ngar-ang das Augenpaar in der Dunkelheit blitzen sah, stürzte er sich hinunter zur Gemeinschaft und kämpfte mit Biame. Dieser nahm nach dem Kampf der Schlange zur Strafe die Augenlider weg,

Die Legende vom ersten Känguru

Es war zu dieser Zeit, dass eine Gruppe von Aborigines auf der Jagd war. Plötzlich fegte ein großer Sturm über das Land, der Bäume, Gräser und Büsche entwurzelte. Als die Jäger nach oben schauten sahen sie unter den umher fliegenden Trümmern ein Tier, das vom Sturm fort getragen wurde.

Noch nie hatten sie ein solches Tier gesehen, mit einem kleinen Kopf, kurzen Armen, großen Körper und Schwanz; mit langen, kräftigen Beinen, die immer wieder versuchten den Boden zu berühren. Es war aber so erschöpft, dass es nicht landen konnte. Und obwohl ihm schon große Hinterbeine gewachsen waren wurde das Tier jedes Mal, wenn es den Boden berührte, erneut von einem Windstoß in die Luft geschleudert. Doch während einer kurzen Windstille bemerkten die Jäger, wie dieses Känguru, welches sich im Geäst eines Baumes verfangen hatte, zu Boden gefallen war und davon hoppelte. Sie wussten sofort, dass ein so großes Tier genug Nahrung für viele Menschen sein würde. Also zog der gesamte Stamm dorthin wo die Jäger das Tier gesehen hatten, denn es war gutes fruchtbares Land mit Wasser und Früchten in den Bäumen.

Aber es dauerte noch lange, bis die Aborigines gelernt hatten das größte und schnellste aller australischen Tiere zu fangen.

Eine weitere Legende von der Erschaffung des ersten Kängurus

Der Boandik Stamm erzählt von Craitbul, einem großen Helden, der früher bei ihnen lebte. Sein einziger Wusch war, in Frieden mit seiner Familie leben zu können. Sein Feind war der böse Geist Woor. Deshalb baute er sein Haus weit oben auf dem Mt. Muirhead. Der Ruf des Bullin Vogels sollte ihn warnen, wenn Woor kommen würde. Er baute vor dem Haus einen speziellen Ofen, in dem er Fische kochte.

Seien beiden Söhne vertrieben sich die Zeit damit, eine sonderbare Figur aus Baumrinde herzustellen. Sie gaben der Figur große Ohren, kurze Arme, sehr große Beine und einen starken langen Schwanz. Als Craitbul die Rindenfigur sah, gefiel sie ihm so gut, dass er in sie hinein atmete und ihr damit Leben verlieh. Da war das erste Känguru geschaffen. Es war ein männliches Känguru. Daraufhin fertigten die Söhne eine zweite Tierfigur aus Baumrinde Und auch ihr hauchte Craitbul Leben ein. So entstand das erste weibliche Känguru. Die beiden Känguruhahnen vermehrten sich schnell, sie waren zahm und wohlgenährt. Craitbul und seine Söhne konnten sie mit den Händen fangen, und ihre Familie hatte immer ausreichend und gut zu essen.

Eines Tages aber verstieß einer von Craitbuls Söhnen gegen das Gebot, dass alle Nahrung mit jedermann geteilt werden sollte. Er hatte ein Kängurubein gestohlen und es in einem Baum versteckt, um es später allein zu essen. Von dieser Tat war Craitbul so entsetzt, dass er einen gewaltigen Sturm heraufbeschwor, der den Kängurus einen solchen Schreck einjagte, dass sie über das ganze Land flüchteten und bis zum heutigen Tag ihre Furcht und Scheu nicht verloren haben. Craitbuls Söhne verfolgten die Kängurus bis zum Glenelg River. Dort ließen sie sich nieder und wuchsen zu Männern heran.

Woor aber verfolgte Craitbul weiter. An vier verschiedenen anderen Plätzen versuchte er neue Öfen zu graben, aber immer floss Wasser, das das Feuer löschte. So entstanden die vier Seen Valley Lake, Blue Lake, Browne's Lake und Leg of Mutton Lake. Gegen Ende der Traumzeit versammelte sich Craitbuls Familie, um die Erde zu verlassen. Sie setzten sich auf Craitbuls Speer. Seine Frau nahe der Speerspitze, seine zwei Söhne in der Mitte und Craitbul selbst an das Ende. Dann flogen sie auf dem Speer hinauf in den Himmel und verwandelten sich in leuchtende Sterne.

Wie der Name Känguru entstand

Nach einer Legende soll der Name Känguru in einer Aboriginal Sprache "Ich verstehe nicht" bedeuten. So ist den Briten auf ihre (natürlich in Englisch formulierten) Frage "Was ist das für ein Tier?" korrekt geantwortet worden „Kangaroo“ („Ich verstehe nicht!“).

Die genaue Herkunft des Namens ist aber unklar. Möglicherweise kommt er aber doch aus einer Aboriginal Sprache und bedeutet „mit vier Beinen hüpfen".

Seit der Besiedlung Australiens durch die Europäer haben sich die Verhältnisse geändert. Die Weißen begannen mit der Jagd auf die Kängurus, vor allem des Fleisches und der Haut willen, die zu Leder verarbeitet wurde. Dennoch hatte Kängurufleisch lange Zeit einen schlechten Ruf, es galt als Arme-Leute-Essen, ca. für diejenigen, die sich kein anderes leisten konnten. In den letzten Jahrzehnten hat sich diese Auffassung gewandelt und auch in europäischen Restaurants kann man stets öfter Kängurusteak bestellen. Die Lederproduktion aus Känguruhaut spielt heute keine Rolle mehr.

Die Legende vom Adler und der Krähe am Mt. Gambier

Vor den Europäern siedelte in der Gegend das Buandig (oder auch Boandik) Volk. Sie nannten Mt. Gambier „ereng balam“ oder auch egree belum“, was Horst des Adler (Falken) bedeutete. Später kam der Name „Nerebalam“ auf, der auch Adlers Nest bedeutete. Die Legende aber berichtet, dass dort zwei Vögle nisteten, die erbitterte Feinde waren. Im Krater des Blue Lake lebte der Krähe und oben auf dem Wipfel des Berges der Adler. Beide bekämpften sich erbittert, bis sie einsahen, dass ein „Ausdemweggehen“ die beste Alternative für beide sei.

Die Legende über die Entstehung der Krähe und des Adlers

In vielen Gebieten Australiens waren die Aboriginal Gemeinschaften in zwei Lager gespalten. Deren entgegen gesetzten Meinung, verhielten sich ähnlich dem Yin und Yang der traditionellen chinesischen Auffassung, konträr. Aber sie ergänzten sich auch. Man verglich sie mit den beiden Totemvögeln Adler und Krähe. Der Adler verkörperte den Tag, das Licht und die Krähe war die Nacht, den Schatten.

Die Legende berichtet, dass in der Traumzeit ein Moskito um einen Busch herum flog. Er summte und verwandelte sich zunächst in eine Schmeißfliege, dann in einen kleinen Vogel und schließlich in eine Krähe. Die Krähe langweilte sich so allein und wünschte sich eine Frau. Das hörte eines der Geisterwesen, das in einem Baum lebte. Es sammelte viel Gras, häufte es auf und steckte es in Brand. Der dichte Rauch und Qualm stieg auf bis zu den Spitzen der Bäume. Schnell nahm der Geisterahne den angespitzten Schenkelknochen eines Kängurus und stecke ihn in den Boden. Das angespitzte Ende nach oben. Er sang und Tanzte um den Baum, bis eines der Baumwesen vom Baum sprang und sich in der Spitze des Knochens verfing. Der Geist befreite das Wesen und stellte fest, dass es eine tiefe blutende Wunde hatte. Er trug das Geschöpf zum Feuer und reinigte die Wunde. Als die Blutung gestillt war sah er, dass das Geschöpf ein weiblicher Adler war. Er nahm es mit zu seinem Lager. So entstanden der erste Krähenmann und die erste Adler Frau. Die Vorfahren des Koori Volkes und die erste Teilung des Volkes in zwei unterschiedliche Hälften.

Wie Dungier, der Koala, seinen Schwanz verlor

Plötzlich begann es zu donnern. Der Himmel verdunkelte sich, ein großer Flammenpfeil fiel aus ihm hernieder und setzte den Wald in Brand. Von seinem Platz hoch in den Bäumen sah Dungier die anrollende Flammenwand. Er kletterte hinunter, steckte seinen Schwanz ins Wasserloch und wirbelte ihn herum, um die Flammen zu löschen. Aber die geschrumpften Wasserlöcher waren schnell leer und die Feuersbrunst wuchs und wuchs. Viele Tiere auf dem Waldboden bemerkten das Inferno zu spät und kamen in den Flammen um. Auch Dungier kam nicht ungeschoren davon; sein langer Pinselschwanz fing Feuer und verbrannte. Ohne die Last des Schwanzes konnte der Koala schneller flüchten. Er verlor zwar seinen Schwanz, doch er überlebte.

Legenden über das Schnabeltier

Nach einer Legende der Aborigines sind Schnabeltiere die Nachkommen eines Entenweibchens und eines Schwimmrattenmännchens. Von der Mutter haben sie demnach den Schnabel und die Schwimmhäute an den Füßen, vom Vater das braune Fell. Das Schnabeltier (Ornithorhynchus anatinus) ist ein eierlegendes Säugetier und die einzige Art in der Familie der Schnabeltiere (Ornithorhynchidae). Zusammen mit den zwei Arten der Ameisenigel bildet es das Taxon, also die als systematische Einheit anerkannte Gruppe der Kloakentiere oder Monotremata, welche sich als basale Gruppe sehr stark von allen anderen Säugetieren unterscheiden.

Das erkannten bald auch die europäischen Forscher. Charles Darwin schrieb 1836 in sein Tagebuch:

20px  Zitat - Charles Darwin, 1836 (Übersetzung in deutsch)

Glaubt jemand nur seinem eigenen Verstande, könnte er ausrufen: Gewiss müssen hier zwei verschiedene Schöpfer am Werk gewesen sein.

20px  Zitat - Charles Darwin, 1836 (Original in englisch)

Disbeliever in anything beyond his own reason, might exclaim: Surely two distinct creators must have been at work.

Aber noch bemerkenswerter und mittlerweile zur Legende in und aus Australien geworden empfinde ich, wie der Jahrelange Streit, ob das Schnabeltier überhaupt Eier legt, 1887 entschieden wurde.

Der schottische Biologe Caldwell hatte 150 Ureinwohner bezahlt, um 1000 Schnabeltiere zur Untersuchung zu bekommen. Mit seinem berühmten Telegramm: „Monotremes // Oviparus // Ovum // Meroplastic“ (Schnabeltiere und Ameisenigel legen Eier und säugen die Jungen gesondert) widerlegte er 1884 ziemlich markant, eben schottisch, den berühmten Engländer G. Benett, der 1832 in Australien forschte.

Legenden über das Fabelwesen Bum- Buma

Buma-Buma ist ein Naturgeist der Ureinwohner. Sein Zuhause sind die riesigen Termitenhügel. Ein fauler Geselle, obwohl er sogar zum Feuermachen und zum Jagen fähig wäre. Er ernährt sich von Ameisenigeln, Eidechsen oder Honig.

Legende über Yowie, den Yeti Australiens

Bereits zur Zeit der Besiedlung Australiens durch die ersten Weißen kursierten Geschichten über einen Affenmenschen, der angeblich in den Wäldern des „Fünften Kontinents“ hauste. Die Ureinwohner, die Aborigines, erzählten englischen Siedlern von einem 1,80 bis 2,70 Meter großen Affen mit dunklem Fell. Das merkwürdige Wesen nannte man „Yowie“, „Yahoo“ oder „Noocoonah“, heute spricht man meistens von „Yowie“, was vermutlich von den Aborigines-Namen „Yuuri“ oder „Yowri“ für diese Kreatur abgeleitet sein dürfte. „Yahoo“ heißt „Teufel“ oder „böser Geist“.

Die Engländer belächelten anfangs die abenteuerlich klingenden Schilderungen über „Yowie“, aber 1790 soll erstmals auch ein Weißer den Affenmenschen beobachtet haben. Danach häuften sich die Sichtungen und Zeitungen berichteten oft darüber. In den Beschreibungen der Augenzeugen war von einem behaarten Wesen von etwa 2 Metern Größe mit menschenähnlichem Gesicht die Rede. Eine zweite Variante des australischen „Wildmannes“ soll merklich kleiner gewesen sein.

Zweite Yowie- Legende

Es gibt eine Stadt in Südostqueensland, in der Berichte vorliegen über ein merkwürdiges Tier, das dort die Gegend durchstreift. Dieses Tier soll nach den Gerüchten über sieben Fuß groß sein. Und es hat ein dichtes braunes Fell und viele dunkle braune Haare. Das Geschöpf durchstreift die Berge gerade hinter der Stadt. Zahlreiche Leute wissen, wo dieses merkwürdige Geschöpf lebt. Und noch viel mehr Leute sind in die Berge gegangen, um das Geschöpf zu sehen. Viele Einwohner behaupten, dass man das Knurren des Tieres besonders bei Nacht hören kann. Wer das nicht glaubt soll einfach die Stadt Kilcoy, zwischen Brisbane und Toowoomba, besuchen. Dort steht die Statue des Geschöpfes, das man Yowie genannt hat. Aber Vorsicht beim Spazieren in der Umgebung der Stadt. Der Yowie wird dich beobachten!

Die Legende vom Meeresungeheuer Wowee

Das Aussehen des Meeresungeheuer Wowee kann eigentlich niemand beschreiben. Außerdem soll es sich seiner Umgebung anpassen könne. Es lebt besonders gern in Gewässern, die von den Ureinwohnern genutzt werde. Seine Lieblingsspeise sind Ureinwohner und deren Kinder. Hellhäutige Menschen mag es nicht. Die schienen ihm nicht zu schmecken. Schlimm ist, so die Legende, dass das Ungeheuer das sowieso schon rare Wasser noch verknappt. Bei Trockenheit graben sie sich in der Erde ein und warten auf den nächsten Regen. Nach der Regenzeit kann man ihre Schreie hören, die durch das Buschland und über die Wasserlöcher hallen.

Die Erinnerung an das Diprotodon

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Zeichnung des Diprotodon

Unproblematisch fanden wir bei unserem Besuch in den Warrumbungles in Coonabarabran das Visitor Zentrum. Nachdem wir uns Informationen für die Übernachtung geholt hatten, empfahl uns die freundliche ältere Dame am Tresen unbedingt die kostenlose Besichtung der kleinen Ausstellung in den hinteren Räumen. Welch Glück. Wir hätten doch sonst niemals die Bekanntschaft des Diprotodons gemacht. In der Nähe fand 1979 Louise Friis den fossilen Schädel eines solchen Tieres, das nach der Radiocarbon Methode vor 35 Tausend Jahren hier gelebt hat. Das größte bekannte Beuteltier Australiens. Drei Meter lang und zwei Meter hoch. Die Nachbildung im Museum ist beeindruckend. Die heutigen Wombats, die Koalas, ja sogar die Kängurus sollen weitläufige Nachfahren des Pflanzen fressenden Riesen sein. Seine Spuren lassen sich bis 30 Millionen Jahren zurückverfolgen. Also scheint diese gefundene Tier eines der letzten seiner Art gewesen sein. Sind nun diese Tiere am Ende ihrer Daseinskette noch auf Menschen gestoßen? Es ist wahrscheinlich. Einige Knochenfunde deuten an, dass den Tieren vor dem Tod Verletzungen zugefügt wurden. Die Ureinwohner dieser Gegend (Kamilaroi Volk), seit 30 Tausend Jahren in Australien, haben das riesige Beuteltier noch gejagt.

Die Legende vom Bunyip

Ähnlich dem Meeresungeheuer Wowee soll das Fabelwesen Bunyips ebenfalls in jeder Wasserstelle lauern können, um sich Menschen oder Tiere als Beute ins Wasser zu ziehen. Bunyips werden beschrieben als große Schlange mit Bart und Mähne. Aber auch als halbmenschliches Wesen mit dichtem Pelz, einem langen Hals und einem Vogelkopf. Vor allem nachts hört man die markerschütternden Schreie des Fabelwesens meilenweit.

Weit hergeholt finde ich die Vermutung, dass das wirklich existierende große Beuteltier Diprotodon vor dem Aussterben zum bösen Geist wurde, der im Schutz des Wassers auf Opfer lauert.


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Wir danken für die freundliche Unterstützung von Herrn Dr. Dieter Tischendorf, der uns das Textmaterial zur Veröffentlichung hier im Australienwiki zur Verfügung gestellt hat. Eine kleine Übersicht vieler seiner Bücher ist in unserer Linksammlung zu sehen.

Copyright Notice!

Special thanks for the friendly assistance of Mr. Dr. Dieter Tischendorf making this information with his textdocuments available. A small list of many of his books is availavle in our link-collection.


Weiterführende Literatur

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