Kreuz des Südens

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Einleitung

Sternenhimmel mit dem Kreuz des Südens während meiner Australienreise von 1997
Datei:Crux constellation map.png
Sternenkarte mit dem Kreuz des Südens und der umgebenden Sterne und Sternbilder
Datei:Gyroscope precession.gif
Schematische Darstellung der Präzession der rotierenden Erde
Datei:Carina med labeled.jpg
Das Kreuz des Südens von der Internationalen Raumstation ISS aus gesehen

Das Kreuz des Südens ist eine Sternbild, das nur von der Südhalbkugel der Erde aus beobachtet werden kann. Das Sternbild ist in der Milchstraße neben dem dunklen Kohlensack zu finden. In Verlängerung nach Süden, zeigt es auf den südlichen Himmelspol.

Für mich als Europäer ist der südliche Sternenhimmel besonders interessant, da die Namensgebungen völlig anders sind. Galten für den nördlichen Himmel z.B. die Mythen aus dem antiken Griechenland, so hatten die europäischen Seefahrer für den südlichen Teil nur "moderne" Vorstellungen. Einen mythischen Herkules konnte und durfte es daher nicht geben. Die Zeit der Seefahrer war kostbar und gefährlich, somit mussten schnell irgendwelche Namen als Navigationshilfe gefunden werden. Sie vergaben Namen wie Schiffskompass, Achterdeck des Schiffs oder Kiel des Schiffs.

Sichtbarkeit von Nordhalbkugel aus?

Das Kreuz des Südens ist jedoch ein ganz besonders Sternbild, da es eigentlich Bestandteil des größeren Sternenbild des Zentauer ist. In der heutigen Zeit ist es von der Nordhalbkugel aus ab einem bestimmten Breitengrad aus nicht mehr sichtbar, aber in Griechenland zur Zeit der Antike war es durchaus sichtbar. Das liegt an der kreiselnden Bewegung der Erdachse, die Präzession genannt wird und für einen Umlauf ca. 26000 Jahre benötigt. Durch diese Verschiebung des Blickwinkels auf die Sterne war es den Griechen tatsächlich damals möglich, nicht nur die nördlichen Teile des Zentauer zu sehen, sondern auch den vollständigen südlichen Teil. Er lag zwar dicht am Horizont, war aber immerhin sichtbar. So wird das Sternenbild Zentauer noch von Ptolemäus in der Spätantike erwähnt. In der griechischen Mythologie wurde Cheiron von Zeus in ein Sternbild verwandelt. Genau dieses Sternbild ist das des Zentauer.

Dass damals in der Antike der südliche Teil des Sternbilds Zentauer, der heute Kreuz des Südens genannt wird, vom Mittelmeerraum aus beobachtet werden konnte, wird in mindestens zwei Quellen bestätigt: Die deutschsprachige Wikipedia berichtet von einer vollständigen Sichtbarkeit des Sternbilds Zentauer im Mittelmeerraum in 4. Jahrhundert v. Chr..

Eine Überprüfung mit dem Programm Cartes du Ciel bestätigt die Sichtbarkeit im antiken Kreta:

Damit ist bestätigt, dass das heutige Sternbild Kreuz des Südens, das heute nur auf der Südhalbkugel sichtbar ist, damals tatsächlich auf der Nordhalbkugel bis zum Mittelmeer sichtbar gewesen ist.

Ureinwohner

Oodgeroo (1920-1993, Stamm der Noonuccal) erzählt die Geschichte, dass das Kreuz des Südens eine Schöpfung des Allvaters Biame ist.

20px  Zitat - Dieter Tischendorf, 2007 / Die Schöpfungsgeschichte?

[...] Die eigentliche Absicht Baiames für die Männer und die Tiere, die er liebte, war so vereitelt worden. „Die Sumpfeiche haben unablässig geseufzt, die Gummibäume vergossen Tränen von Blut, das zu rotem Gummi kristallisierte“ schrieb Roland Robinson in der Erzählung dieser Legende des Kamilroi Stammes in seinem Buch „Wandjina“. „Seit diesem Tag“, führt weiter aus, „wird bei den Stämmen dieses Gebietes das Kreuz des Südens nur noch „Yaraandoo“, der Platz des weißen Gummibaums, genannt. Und in den Pointer (das sind die beiden hinten stehenden Sterne im Sternbild großer Bär, die auf den Polarstern weisen) sehen die Ureinwohner die weißen Cockatoos, die„Mouyi“. [...]


Weiterführende Literatur

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