Warum der Fischadler zum Meer getrieben wurde

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Eines Tages entschied ein Fischadler, sich einige Fische in einem Wasserloch nah an seinem Wohnplatz zu fangen. Er nahm irgendeine Bitter-Rinde aus dem Busch und legte sie in das Wasser. Er wusste, dass der bittere Geschmack ins Wasser übergehen und die Fische krank machen würde. Sie kämen dann an die Oberfläche und wären leicht mit dem Fischspeer zu durchbohren.

Nachdem er die Borke ins Wasser gebracht hatte, legte er sich im Schatten eines Baumes für kurze Zeit Schlafen. Aber ein Fasan, der zufällig vorbei kam, sah die auf der Oberfläche schwimmenden Fische. Und er fing sie sich. Als der Adler zum Wasserloch kam, traf er den Fasan, der eine regelrechte Reihe von Fischen trug, die an einem Bündel seiner Speere gebunden waren.

„Das sind ja nette Fische, die du da hast“ sagte der Falke. „Wo hast du die denn gefangen?“ „Sie schwammen in einem Wasserloch. Ich brauchte sie nur noch aufzuspießen“ antwortete dem Fasan. Der Falke behauptete die Fische seien sein Eigentum. Doch der Fasan lachte nur und antwortete „Du hast diese Fische nicht vergiftet. Als ich kam, schliefst du im Schatten eines Baums. Du kannst nicht gleichzeitig schlafen und Fische fangen.“

Der Falke war deswegen sehr verärgert und überlegte, wie er sich wegen des ihn ärgernden Unrechts rächen könne. Eines Tages beobachtete er, wie der Fasan seine Fischspeere ans Ufer eines Flusse legte, um einige Fischfallen aufzustellen. Er kroch vorsichtig entlang des Ufers und stahl diese Sperre, die er zwischen den Zweigen eines Baumes versteckte. Als der Fasan zurückkam, entdeckte er seinen Verlust und fing an, nach den fehlenden Stangen zu suchen. Er sah die Spuren des Falken im Sand und folgte ihnen. So gelangte er zu dem Baum, in dessen Geäst die Speere versteckt lagen. Der Baum hatte eine mit der Axt gesetzte Markierung am Stamm. Der Fasan kletterte in das Geäst und fand seinen Speere. Der Falke dachte nicht, dass der Fasan die Speere finden würde. Also wartete er nicht ab, sondern ging zurück zu seinem Lager. Und er freute sich bei dem Gedanken, den Fasan mit einem Trick reingelegt zu haben.

Einige Zeit später ging der Fasan am Lager des Falken vorbei. Er trug wieder eine große Zahl gebündelter Fische, die er an seine Speere gehängt hatte. Der Falke war beim Anblick der Stangen überrascht und er beschloss, dem Fasan zu folgen und sie wieder zu stehlen. Als der Fasan sein Lager erreichte, machte er ein Feuer und bereitete seine Abendmahlzeit vor. Nachdem er gegessen hatte, nickte er schläfrig am Feuer ein und er schlief für kurze Zeit. Der Falke kroch aus seinem Versteck und stahl das Bündel der Speere erneut. Dann suchte er, bis er einen sehr hohen Baum gefunden hatte. Auf diesen kletterte er und versteckte die Speere an der Gabel der höchsten Verästelung. Als der Fasan aufwachte, entdeckte er den Verlust seiner Stangen. Aber ziemlich schnell fand er die Spuren des Falken im Busch nahe dem Lager. Wieder folgte er den Spuren, diesmal eine ziemlich weite Strecke durch den Busch. Doch im dichten Unterholz verlor er die Spur. Aber er gab nicht auf. Und der Erfolg der Suche einer Nacht war, dass er schließlich den Baum, in dem seine Speere versteckt wurden, fand. Aber er war zu faul, da hinauf zu klettern. Er wanderte über die Berge bis er die Quelle des Flusses erreichte, der in das Wasserloch floss, in dem der Falke fischte. Der Fasan besaß magische Kräfte. Mit diesen verursachte er ein Hochwasser an der Quelle des Flusses. Die Flutwelle fegte vom Gebirge hinunter ins Tal und schwemmte alle Fische und auch den Falken in das Meer. Seit dem heißt der Falke Fischadler und ist gezwungen entlang der Küste zu leben, weil er keine andere Nahrung mehr zu sich nehmen kann, außer Fisch.

Nachdem er sich über seinem Feind beruhigt hatte, ging der Fasan zu seinem Lager zurück. Aber er hatte keine der Fisch-Stangen mehr. Er versuchte erneut den Baum zu finden, in dem sie versteckt wurden. Doch die Flut hatte alle Spuren des Falken weg gefegt. So blieb seine Suche erfolglos. Er wanderte weit umher, wieder zu den Bergen, auf der Suche nach einem hohen Baum mit den Markierungen am Stamm. Eine große Anzahl von solchen Bäumen, deren Rinde markiert war, fand er. So war er gezwungen, auf all die Bäume zu klettern, um seine Fisch-Speere wieder zu finden. Erfolglos! Niemals hat der Fasan sein Bündel wieder gefunden. Noch heute kannst Du ihn im Busch sehen, wie er von Baumkrone zu Baumkrone fliegt. Immer noch auf der Suche nach seinen gestohlenen Speeren.


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Wir danken für die freundliche Unterstützung von Herrn Dr. Dieter Tischendorf, der uns das Textmaterial zur Veröffentlichung hier im Australienwiki zur Verfügung gestellt hat. Eine kleine Übersicht vieler seiner Bücher ist in unserer Linksammlung zu sehen.

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Special thanks for the friendly assistance of Mr. Dr. Dieter Tischendorf making this information with his textdocuments available. A small list of many of his books is availavle in our link-collection.


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