
In einer Feierstunde zum Australian Day am 25. Januar 2007, auf dem Rasen des Parlament Gebäudes in Canberra, erhielt ein auch in Deutschland recht bekannter Wissenschaftler vom Premier John Howard die Auszeichnung mit dem Titel Australier des Jahres 2077.
„Er hat die Australier ermutigt für einen neuen Weg des Denkens. über unsere Umweltvorgeschichte und die Zukunft der ökologischen Herausforderungen.“ Diese Worte an und über den „Klimawechselkämpfer“ Professor Tim Flannery fand ich irgendwie lustig. Sind es doch Bush und Howard, die sich permanent weigern, das Kioto Protokoll zu unterschreiben.
Und Howard führte in der Laudatio weiter aus, dass Prof. Flannery Millionen Australien geholfen hat, die Umwelt besser zu würdigen und zu verstehen.
Auch hier muß ich kritisch anfügen, dass die Untersuchungen und Vorhersagen von Tim Flannery wohl mehr im Ausland als bei den australischen Politkern und den Menschen in DU Widerhall finden. Immergin erfolgte die Laudatio Howards zu einem Zeitpunkt, wo gerade wieder diese Australier als die größten Wasserverschwender in der Welt bezeichnet wurden.
Was ist das für ein Mann, der 2007 diesen Ehrentitel bekam?
Tim Flannery wurde 1956 in Melbourne geboren, verbrachte viele Jahre als Direktor des South Australian Museum in Adelaide und lebt nun in Sydney. Er ist verheiratet und das Paar hat zwei Kinder.
Tim Flannery ist unbestritten der prominenteste Zoologe Australiens. Viele sagen, dass die Zahl der von ihm entdeckten Tierarten über der eines Charles Darwin liegt. So stimmen viele Wissenschaftler in dem überein, dass man in Flannery den neuen David Livingstone sieht. Das aber wohl auch deshalb, weil Flannery als der bekannteste und wohl auch führende wissenschaftliche Schriftsteller, Forscher und Umweltschützer ist. In diesem Zusammenhang hat ihn Sir David Attenborough, der berühmte britische Tierfilmer und Naturforscher eben als zweiten Livingstone bezeichnet,
In seinem bekanntesten Buch „ The Weather Maker“, das auch in Deutschland unter dem Titel „Wir Wettermacher“ erschien, beschriebt er, wie die Lebensweise der Menschen zu einer drastischen Veränderung der Klima auf der Erde führen wir. Und dass diese Veränderung einen vernichtenden Effekt für das Leben auf der erde bringen wird, wenn wir nicht unser Verhalten ändern. Das schreibt ein Wissenschaftler anhand harter Fakten und keine Utopist. Das Buch ist mehrfach ausgezeichnet worden. 2006 auf der Bestseller Liste der New York Times, im gleichen Jahr mit dem NSW Premier’s Book of the Year Award .Und auch der einer der neun verliehenen deutschen Corine Preise, nämlich der O2 Preis, wurde Flannery zuerkannt.
Die Begründung der Jury ist eine Zusammenfassung dieses Buche: "Verheerende Hurrikans, Frühlingswetter im November, schmelzende Gletscher: Der australische Wissenschaftler fasst das gegenwärtige Wissen über den globalen Klimawandel sachlich fundiert und persönlich engagiert zusammen.“
Tim Flannery kooperiert weltweit mit dem WWF (World Wide Fund For Nature) und zeigt an vielen Beispielen aus allen Teilen der Welt, dass durch nachhaltiges und verantwortliches Handeln seitens Wirtschaft, Politik und Gesellschaft das Ausmaß der Erderwärmung sofort begrenzt werden könnte
Natürlich hat Tim Flannery auch zahlreiche Sachbücher veröffentlicht. Er hatte zahlreiche verantwortliche wissenschaftliche Posten inne und ist in ökologischen Fragen Berater des Parlaments, die wohl jetzt ein bisschen mehr auf ihn hören werden. Hoffe ich mal!
Seine kritischen Untersuchungen und Ergebnisse zur Neobiota in Australien, darunter versteht man gebietesfremde biologische Arten, die durch unterschiedliche Besiedelungsstrategien in neue Lebensräume gelangen, wären bei der Vorgeschichte der einstigen Sträflingskolonie eigentlich Anlass zum Nachdenken.
Die Preisverleihung sei für ihn eine Ehre und Verpflichtung, antwortete Tim Flannery in Canberra.
„Ich bin stolz, der Australier des Jahres 2007 zu sein. Und auch ein bisschen demütig bei dem Gedanken an den Preis. Für mich ist diese Ehrung die Verpflichtung, fortzufahren in meinen Bemühungen, für die Australier Möglichkeiten für die bestmögliche Zukunft unseres Landes und unserer Kinder zu suchen. Wir können nur gemeinsam eine lange Zukunft für uns und unser Land schaffen, wenn wir umweltverträglich leben.“
Hoffentlich bleibt Flannery aber in DU nicht der Rufer in der Wüste. Die Australien treten immer schnell und leicht mit großen Worten auf. Deren Realisierung scheitert aber allzu oft. Leider!
Warten wir einfach mal den Pro Kopf Wasserverbrauch für 2007 ab.