Die Trichternetzspinne und die Flip Flops

Alles was so kreucht und fleucht Down Under.
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ditido
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Post by ditido »

Apropos Sünde:
Über die Frauen
Ob lasterhaft, ob sündenrein.
Ob lebend oder schon begraben.
Doch teilt Ihr sie auch in Gefallene ein?
Und solche, die nicht gefallen haben?
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Ruediger
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Re: Die Trichternetzspinne und die Flip Flops

Post by Ruediger »

Bin beim rumstöbern in älteren Beiträgen auf diesen Thread gestoßen und grab ihn glatt mal wieder aus.

Was die Flip-Flops angeht, so bin ich felsenfest der Überzeugung: Das geht gar nicht!
Nicht nur, dass ich Flip-Flops sowieso für das hinterletzte halte, im Auto haben die absolut rein gar nichts verloren.
Ich habe hier im Thread gelesen schonmal barfuß Auto gefahren zu sein. Das halte ich gegenüber Flip-Flops immer noch für die bessere Wahl. Genaugenommen spricht rein gar nichts dagegen, barfuß ein Auto zu steuern, auch wenn der deutsche Gesetzgeber und die Versicherungen das vielleicht anders sehen. Die Gefahr, mit den blanken Füßen von den Pedalen abzurutschen halte ich für nicht nennenswert größer als mit vernünftigen Schuhen. Flip-Flops dagegen würde ich nicht zutrauen, bei einem möglicherweise notwendigen beherzten Tritt auf die Bremse auch brav am Fuß zu bleiben.
Ich glaube aber nicht, dass ich DU auf die Idee kommen würde, mit Flip-Flops, offenen Sandalen oder barfuß rumzulaufen.
Ich hab zwar keine ausgewachsene Angst vor Spinnen oder anderem Getier, aber man muß es ja nicht drauf ankommen lassen. Vernünftige, luftige aber feste Schuhe sind DU glaube ich das Mittel der Wahl.

In die engere Wahl gezogen habe ich aktuell folgende zwei Produkte von Jack Wolfskin:
Trail Rider Men
Proceed Texapore Men

Bin mir noch nicht sicher, ob ich den knöchelhohen Trail Rider bevorzugen soll oder nicht. Habe beide anprobiert und der Proceed Texapore fühlt sich am Fuß an wie ein bequemer Turnschuh, macht aber trotzdem einen sehr trittsicheren Eindruck. Beide sind sehr luftig und angeblich trotzdem wetterfest.

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ditido
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Re: Die Trichternetzspinne und die Flip Flops

Post by ditido »

Also mit meinen einfachen Turnschuhen, in denen ich auch jogge, bin ich ohne Schwierigkeiten auf den Mount Warning gestiegen.
Und bei diesem Berg läßt sich der Aufstieg in vier verschieden schwere Etappem unterteilen. Hier die entsprechende Leseprobe:
Vierter Kilometer: Die Schonzeit ist vorbei. Wie im Hochgebirge sind knorrige Sträucher und kleine Bäume nunmehr unsere Begleiter. Wir klettern nur noch über Steine. Aber wir kommen vorwärts. Schon von weitem sehen wir die Sitzbänke am Rande des letzten Abschnitts. Sind wir endlich oben? Nein! Rechts von den Bänken beginnt „das dicke Ende“. Eine über 200 Meter lange steinige Strecke mit mindestens 70% Steigung. Und kein Ende zu sehen. Aber eine eiserne Kette, an der man sich hoch Hangeln kann. Für Dagmar ist das zu gefährlich. Sie bleibt an dem Rastplatz zurück. Ich hänge mir den Fotoapparat an den Gürtel.
Top End: Auf geht’s. Die ersten Meter sind leicht. Warum die Kette nutzen? Ich schaffe das auch so. Nach 40 Metern kommt eine kleine Linkskurve und ohne Kette geht es nicht weiter. Eigentlich bin ich als Jogger zurzeit gut drauf. Aber bei diesem Aufstieg wird mir die Luft knapp. Mehrmals lege ich Pausen ein. Dann bin ich oben. Am Gipfel lösen sogar wieder Bäume das Niedriggestrüpp ab. Am höchsten Punkt haben die Aussies einen Rundweg angelegt. Der mündet in vier Plattformen, damit man von jeder Seite diesen „unvergesslichen“ Rundblick haben kann. Klasse! Nebel! Nebel! Nebel! Jedes Mal, wenn ich einen Berg besteige, ist wegen Nebel nichts zu sehen. Inzwischen habe ich mich ausgeruht und „hangele“ wieder nach unten. Geht schwerer als der Aufstieg, ist aber nicht so anstrengend. Nach der letzten Biegung rief ich meine Frau, um meine Rückkehr anzukündigen. Dabei schaute ich das erste Mal weg vom Felsen in die Umgebung. Ich dachte, mich tritt ein Pferd! Bis auf einige Schwaden ist die Nebelwand verschwunden. Was für eine tolle Sicht schon 200 Meter unterhalb des Gipfels. Ich „rutsche“ hinab, mit der festen Absicht, nach einer kleinen Pause noch einmal aufzusteigen, um die unvergessliche Aussicht ebenfalls zu genießen. Während wir eine kurze Brotzeit einlegten, kam ein junges Pärchen in zünftiger Bergsteigertracht. Zwei Schweizer, die fragten, wie weit es noch bis zum Gipfel sei. Eigentlich wollte ich gleich wieder rauf, ließ aber beide vor, um mir die „Schmach“ des Überholens am Berg zu ersparen. Wie recht ich tat. Die beiden begannen in geübter Manier, ohne auch nur auf die Kette zu schauen den steilen Hang zu bezwingen. Das war sehr eindrucksvoll und auch gleichzeitig deprimierend. Ich wartete, bis die Zwei um die Ecke gegangen waren, dann „robbte“ ich hinterher. Doch die hatten beim Aufstieg geblufft. Welch Erstaunen, als ich beide nach der Kurve ziemlich geschafft wieder fand. Natürlich haben die dann einen eine Zahn zugelegt und mich förmlich stehen gelassen. Und die Kette nutzen sie jetzt auch.

Keine Frage über mehr Erfahrung und bessere Aufstiegstechnik. Aber Schweizer Bergtouristen kochen eben auch nur mit Wasser. Die Aussicht von hier oben war wirklich sehr schön und wie so oft in Australien bis zum Horizont. Ich knipste die obligatorischen Fotos. Dann ging es wieder zurück. Dass ich auf dem Gipfel aus meinem Sporthemd die Nässe ausgewrungen habe? Jeder, der nur ein Mal da oben war, wird es sicher verstehen.
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Re: Die Trichternetzspinne und die Flip Flops

Post by Ruediger »

Ich tendiere aktuell auch eher zu der "halbschuh-Variante" der Trekkingschuhe. Ich weiss nämlich nicht, ob ich mich mit knöchelhohen Schuhen wirklich anfreunden kann. Allerdings habe ich noch nicht viel Erfahrung mit "echtem" Bergsteigen, weiss also nicht wie wichtig die zusätzliche Stütz- und Umknickschutzfunktion höherer Stiefel ist.

Um nochmal zum Topic Flora und Fauna zurück zu kommen...
Irgendwie stelle ich mir den Job eines Park-Rangers in Down Under sehr reizvoll vor. Was man so hört, nehmen die Aussies den Umweltschutz ja auch langsam mal Ernst. Ich frag mich, wie groß die Chancen wohl sind, in Down Under irgendwann mal einen Job im Tier-, Natur- und Umweltschutz zu kriegen.

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Re: Die Trichternetzspinne und die Flip Flops

Post by ditido »

Zurzeit suchen sie verzweifelt Leute, die im Tagebau beim Steinkohleabbau wirken wollen. Und das ist ja wohl gerade das Gegenteil. Frag dort unten doch einfach mal in einer Ranger Station zum Beispiel.
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Re: Die Trichternetzspinne und die Flip Flops

Post by Ruediger »

Ist in der Tat so ziemlich das Gegenteil, nicht so wirklich mein Fall, nein.

Am liebsten wäre mir natürlich ne Tätigkeit, wo ich meine fotografischen Kenntnisse einsetzen und erweitern könnte. Tierbeobachtungen und dergleichen.
Von dem was ich bislang so in Berichten von Down Under gesehen habe, könnte ich mir vielleicht am ehesten das Gebiet der Blue Mountains als Zielgebiet vorstellen. Das Rote Zentrum von Australien ist zwar sehr eindrucksvoll und einen ausgiebigen Besuch wert, aber ob ich da auf Dauer leben möchte weiss ich nicht so recht. :?:
Würde mich mal interessieren, ob man die Blue Mountains eventuell auch hier und da mit einem Mountain Bike "erfahren" könnte.

Naja, allgemein dürften die Möglichkeiten, nach DU auswandern zu können und dann auch noch einen tollen Job zu kriegen eher dürftig sein heutzutage. Dass ich Bio in der Schule bereits in der 10. Klasse abgewählt habe, dürfte meinem Anliegen vielleicht auch nicht unbedingt förderlich sein ;)

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Markus
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Re: Die Trichternetzspinne und die Flip Flops

Post by Markus »

Hallo!
Ruediger wrote:Würde mich mal interessieren, ob man die Blue Mountains eventuell auch hier und da mit einem Mountain Bike "erfahren" könnte.
Dazu gibt es ausführliche Informationen unter nationalparks.nsw.gov.au. Schau dort mal vorbei, es dürfte sich lohnen. 8)

Wie wäre es auf dem Mountain Bike mit Flip Flops?
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Ruediger
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Re: Die Trichternetzspinne und die Flip Flops

Post by Ruediger »

Uargh. Ein absolutes No-Go! Ohne vernünftige Schuhe kommt man doch gar nicht richtig vom Fleck und ohne feste Verbindung zwischen Bike und Fahrer fahr ich keine zwei Meter. Ich möchte meine Bike-Schuhe mit Click-Pedalen nicht mehr missen!

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