ULURU

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ditido
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ULURU

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Vor einger Zeit hatte ich einen Antrag auf die Thread Umbenennung Ayers Rock in Uluru gestellt.
Antrag auf Thread Umbennung!

Wir sollten diesen Thread umbenennen. Die offizielle Bezeichnung für den Berg ist ULURU! Und das ist auch die ethnologisch einzig richtige Bezeichnung.
Und fast überall in der Welt wird das berücksichtigt. Nur nicht von den Deutschen. Die Regierung, die Presse, die Touristikunternehmen und die deutschen Touristen sind da alle gleich.
Wer sich nicht an den Namen Uluru gewöhnen kann (richtig aussprechen können das Wort sowieso die wenigsten Deutschen) sollte in Anlehnung an einen spöttischen Kommentar der Ureinwohner am Uluru über den Besuch der vielen Deutschen den Berg dann wenigstens MAYERS ROCK nennen. So nennen ihn die Ureinwohner nämlich manchmal höhnisch ihren heilgen Berg.
ditido


Markus möchte dies nicht ohne Zustimmung des damaligen Urhebers tun. Das ehrt ihn und spricht für seine Loyalität.
Trotzdem ärgere ich mich, da in allen deutschen Australien Foren diese mittlerweile für die Ureinwohner beleidigend klingende Name weiter verwendet wird.
Also eröffne ich den
neuen Thread ULURU

Und ich hoffe, dass viele Forumteilnehmer ihre Zurückhaltung aufgeben und uns alle an der Freude über ihre Bilder oder ihre Erlebnisse teilhaben lassen.
Ich werde damit beginnen.
ditido
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Das rote Herz des Kontinents
100 Jahre nach der Inbesitznahme Australiens durch die Europäer, die Engländer nannten das damals Besiedlung, wurde der Frieden des roten Zentrums erstmals gestört. Bis dahin mieden die Weißen den beschwerlichen und wohl auch tödlichen Weg dorthin. Im Herzen des Kontinents lebten die Ureinwohner wie gehabt. Anangu (Menschen, die dort leben) nannte sich der Stamm. Die Umgebung war zwar dürftig und attraktionslos. Aber gerade dieses Mittelstück, das vom Kontinent wie ein schützender Mantel umgeben wird, hat einen hohen Traditionswert. Hier geht es nicht nur um das Weiterexistieren bestimmter einheimischer Tiere und Pflanzen. Hier, besonders hier, entscheidet sich die Bewahrung der Traditionen eines sehr alten Volkes. Die Tjukurpa, das oberste Gesetz für Kultur, für die Ordnung des Zusammenlebens und die Regeln dieser Ordnung, bestimmte seit der Entstehung bis zur Gegenwart das Leben der Aborigines. Sie lebten zufrieden in der Pila (Sandebene) oder dem Puti (Buschland). Kletterten auf Puli (Bergbereiche), durchquerten Kari (trockene Wasserläufe). Das Gesetz gebot ihnen sich vor Tali (Sanddünen) zu hüten und die karge Vegetation, wenn nötig, etappenweise abzubrennen (Ngaru). So gestaltete sich ihr Leben im Einklang mit der Natur mindestens über 22 Tausend Jahre. Die Übersetzung von Tjukurpa mit „Traumzeit“ ist nicht ganz korrekt. Das Gesetz hat nichts mit Träumerei zu tun. Es ist ein Erklärungs- und Verhaltenskodex im üblichen Sinn. Auf alle Fragen der Ureinwohner, von der Entstehung bis zum täglichen Leben gibt es Auskunft und Verhaltensregeln. Tjukurpa erzählt von der Schöpfung, erklärt physikalisch, wie Gegenstände entstanden sind, wie und wann sich Ereignisse entwickeln, lehrt die rechte Art der Beziehungen zwischen Menschen untereinander, zu den Pflanzen, zu Tieren, zum umgebenden Land. Tjukurpa ist Gesetz. Und die Alten sind verpflichtet, die Lehrer der Jungen zu sein! Es gibt ein solches Gesetz für Männer und für Frauen. Das Zusammenleben in der Gruppe wird durch eine „gemeinsame Zuständigkeit“ geregelt. Die Schwester der Mutter eines Kindes fühlt sich ebenso als Mutter dieses Kindes, wie der Bruder des Vaters. So haben die Kinder viele Eltern.
1873 beendete Ernest Giles die scheinbare Unerreichbarkeit dieses Gebietes. Noch bei seinem ersten Versuch scheiterte er an der Natur. Zwar benannten er und Baron von Müller, ein deutscher Botaniker, den Mount Olga („ein hohes und abrupt endendes Gebirge“) nach der Königin Olga von Württemberg, aber am Lake Amadeus, einem Salzsee, stoppte die Expedition. Die Pferde waren ungeeignet für ein weiteres Vorwärtskommen. Ein Jahr später, jetzt mit Kamelen, erreichte er den heiligen Berg Uluru. Aber da war schon einer vor ihm da gewesen. Der Engländer William Gosse kam mit seinem Kameltreiber Kamran durch. Er war der erste Weiße, der auf den Uluru kletterte und den Berg zu Ehren des Sir Henry Ayer, Leitender Ministers von Süd Australien, Ayers Rock nannte. Die Aussagen von Gosse und Giles stimmen überein, wenn sie sagen „Das ist ein unwahrscheinlicher Berg. Er erhebt sich nahtlos aus der Ebene. Ich habe ein wunderbares Naturschauspiel gesehen!“ Die Ureinwohner beschrieben sie als freundliche und friedliche Menschen. Waren sie auch. Denn die Aborigines hielten die „Bleichgesichter“ für zurückgekehrte Geister Verstorbener, die auch wieder gehen würden. Für sie war ihre Welt schon immer so und würde auch immer so bleiben.
Auch die bald danach stattgefundene Hornexpedition mit Professor Baldwin Spencer, die wissenschaftliche Forschungen über Aborigineskultur, über Geologie der Gegend, über Wetter und Pflanzen betrieb, schlussfolgerten, dass hier eine nicht lohnenswerte Gegend für Europäer sei Dadurch blieben die Ureinwohner weiterhin relativ ungestört. Vereinzelt kam es zu Begegnungen mit Wissenschaftlern, mit Goldsuchern oder Dingojägern. Und diese Besucher waren wegen der Tauschgeschäfte sogar willkommen. So richtig hat aber wohl keiner der Digger Gold gefunden. Auch nicht Harold Lasseter. Oder doch? Der „Jäger des verborgenen Schatzes“ ist eine schillernde Figur in der Geschichte um Ayers Rock (Uluru). Nach ihm wurde sogar ein Highway benannt. Niemand weiß, was damals wirklich geschah.


Wirklich niemand? Dann lest mal die Story über Harold Lasseter in meinem Buch „Und immer weiter zur Sonne“. Leider war im Februar 2007 mein Detektor defekt. Sonst wären die Schätze wohl schon in einem Safe der St. George Bank in Sydney.
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ditido
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Wiedersehen mit dem roten Zentrum
Um den Ayers Rock oder besser, da der ursprünglich Name der Aborigines wieder langsam offiziell wird, den Uluru (sprich oo- loo- roo) wieder zu sehen, hatten wir die Flugreise von Perth gebucht. Uluru, das heißt „schattiger Platz“. Die Übersetzung mit „Wasserloch“ ist wohl ziemlich frei gewählt. Unser erster Besuch war 1997. Ziemlich unvorbereitet ließen wir die Eindrücke vorüber rauschen. Und waren im Nachhinein auch etwas enttäuscht, dass man so sehr von den Bussen abhängig war, dass die Hitze nach kurzer Zeit jegliche Aktivität lähmte. Das sollte diesmal besser werden. Wir hatten uns vorher belesen und für die sieben Tage Aufenthalt einen Wagen gemietet.
Am Abflugmorgen herrschte bei den Damen in der Rezeption des Maracoonda Hotels in Perth schlechte Stimmung, vielleicht auch Streit untereinander. Die Luft „stand“ im Raum. Immerhin bekamen wir dann doch einen Wagen zum Flughafen. Nach einem schnellen und unproblematischen Flug landeten wir in Ayers Rock. Der Flughafen erschien mir etwas geräumiger als 1997. Wie schon beim letzten Mal erfreute uns ein überaus warmes Wetter. Den jungen Mann mit dem Surfbrett habe ich später im Resort gefragt. Das Brett braucht er erst in Cairns, seiner nächsten Station. Ein Sandsurfing hatte er nicht geplant. „Not a bad idea“ lachte er. Beim letzten Besuch fuhren wir mit Kleinbussen in den Ort. Diesmal waren es klimatisierte Reisebusse. Auch den Trick mit den Koffern habe ich herausbekommen. Jahrelang war mir unklar, woher die bei der Fülle der Ankommenden wussten, welcher Koffer zu welchem Hotel gehörte. Alles eine Frage der Zuordnung beim Verladen.
Der Architekt Philip Cox eröffnete 1982, gleich nach der Zementierung dieser 99 jährigen gemeinsamen Verwaltung des NP, das Ayers Rock Resort. Ein Millionenobjekt. Eine Stadt. Mittlerweile die drittgrößte im Northern Territory. Bis zu 400.000 Besucher kommen jedes Jahr in die am besten frequentierte Unterkunft Australiens. Tendenz steigend. Deshalb ergeht immer wieder die Aufforderung, niemals ohne vorherige Buchung ins rote Zentrum zu fahren. Fünf Hotels zwischen 3 und 5 Sternen und ein großer Camping Platz stehen zur Verfügung. Ein Einkaufzentrum, ein Schwimmbecken, ein sehr exklusives Veranstaltungsgebäude mit Amphitheater und die notwendigen Wirtschaftsbereiche bieten jeden gewünschten Komfort. Hinter dem Campground und dem Outback Pioneer Hotel beginnt die zweite Seite der kleinen Stadt. Die Unterkünfte für die Anwohner, Schule, Sportstätten und ein für deutsche Verhältnisse phantastisches Recreation Centre. Auf unserem Weg zwischen den fünf gepriesenen Aussichtspunkten haben wir dieses andere Ayers Rock Resort entdeckt. Eine nur auf Tourismus ausgerichtet Stadt braucht überwiegend technische Einrichtungen. Für das Ressort, für Busse und andere Fahrzeuge. Dazu kommen die notwendigen Versorgungs- Gebäude, um in der Wüste „Zivilisationsstandard“ zu bieten. Schon bei der Busfahrt zum Ressort erlebten wir wieder das besondere Flair. Das Grün in der Wüste, die wunderbare farbliche Abstimmung aller Bauten. Vor dem Garden Desert Hotel ist das Rezeptionsgebäude. Rote Treppen führen wie bei einem Tempel zum Eingang des Visitor Zentrums mit dem Museum. Rote bzw. beigefarbene Flachgebäude, viel Glas, und typische gewölbte Regen- oder besser Sonnenvordächer. Die im Ort gespannten, früher mal weißen Sonnenschutzsegel sind mit den Jahren vom Sand der Wüste braun oder gelbrot gefärbt. Sieht aber immer noch gut aus. Vor sieben Jahren hatten wir im Emu Walk gewohnt. Neben der großzügigen Raumgestaltung gefiel uns, dass zum Apartment eine Waschmaschine mit Trockner gehörte. Der Zimmerpreis war 2004 deutlich höher. Die Waschmaschine und der Trockner aber fehlten. Wie gut, dass wir in Perth „große Wäsche“ hatten. Nach dem Zimmerbezug sind wir ins Einkaufszentrum gegangen. Alles war unverändert, auch die zahlreichen „Souvenirläden“. Die hohen Preise für Lebensmittel hatten wir im Roten Zentrum erwartet, aber Steigerungen bei der Milch um 142 % zu Perth, das war uns dann doch zu viel. Ich sagte dem Leiter, dass ich ein Buch über Australien schreibe und die Milchpreise vom Resort darin „besonders würdigen“ werde. Am nächsten Tag kostete der Pack Milch statt 2.40 Dollar nur noch 0.80 Dollar. Das war dann sogar weniger als in Perth. Man braucht, wenn man den Aufenthalt wirklich interessant gestalten will und etwas Lernen möchte, ein Auto. Schon in Deutschland hatten wir uns einen 4 WD Wagen bestellt und standen plötzlich vor einem Patrol Nissan 3,0 Di Turbo. So eine Luxuskarre überraschte mich sehr und machte die vorhergehende Enttäuschung wieder wett. Automietung schien bei dieser Reise unter einem schlechten Stern zu stehen. Leider war die Ausgabestelle am Flughafen. Dorthin kommt man aber nur mit dem Bus, wenn Besucher abreisen. Und die Servicestation ist auch nicht immer besetzt. Zu allem Übel fand die Dame unsere bereits bezahlte Bestellung nicht im Computer und es dauerte 30 Minuten bis die Zentrale das regelte. Nun waren wir flexibel. Die Strasse zum Uluru mit Blick auf den Berg ist sehr abwechslungsreich. Zunächst sieht man den Fels längere Zeit in der ganzen leicht konkaven Breite, dann fährst du direkt auf den Berg zu, der bedrohlich immer größer und höher wird. Zu jeder Tageszeit reflektiert der Monolith ein anderes Farbenbild. Alle Rotnuancen, aber auch graue, braune oder gelbe Töne. Das liegt daran, weil die Erdatmosphäre die Sonnenstrahlen wie ein Prisma zerlegt und die Oxyde im Gestein das rote Spektrum stark reflektieren. Mir erscheint der Rock als ein großer Sonnenkollektor, der alle gespeicherten Sonnenstrahlen des Tages dann am Abend wieder abgibt. Pittoresk wird der Berg durch die Rips (Rippen), die das Wasser über Jahrtausende ausgewaschen hat, die Höhlen, die im Zusammenwirken von Wasser und chemischen Prozessen entstanden sind, die Domes (Kuppeln), mit denen der Berg am Himmel „kratzt“, und die durch Erosion und Eisenoxyd entstandene schuppige rote Oberfläche. In den sieben Jahren seit unserem letzten Besuch hatte der Niederbewuchs ganz schön an Höhe gewonnen. Das Grün im Grund „steht“ dem Berg. Diesmal schien eine Regenperiode zu sein, denn alle Wege waren nass und am Fuß des Berges sammelte sich relativ viel Wasser. Wieder „hingen“ zwei Touristen am der geseilten Aufstiegsgrat fest. Die Frau saß verkrampft an einem sehr steilen Stück, weil sie mit ihren glatten Schuhen immer mehr abrutschte und er schimpfte, weil es nicht weiter ging. Der Zugang war nicht abgesperrt. Leider gab es weiterhin nur diesen Hinweis, dass im Verzicht auf das Besteigen die wahre Bedeutung des Ortes läge. Mittlerweile bezweifle ich die Ernsthaftigkeit der Aborigines mit solchen Warnungen. Schließlich bedeutet der „Missbrauch ihrer annektierten Glaubenstätte“ immerhin eine ganz schöne Geldeinnahme.
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Sowohl durch die Parkgebühr als auch durch den Souvenirverkauf im Cultural Centre. Immerhin sind die überall zu lesenden Bitten, den Berg nicht zu erklimmen ein juristisch einwandfreier Haftungsausschluss bei irgendwelchen Unfällen. Ich hoffe, dass auf dem Bild die glatten und die zerklüfteten Elemente zu sehen sind. Aber der Rock bietet noch mehr. Schluchten, Höhlen, Absprengungen, Rinnen, große Löcher, die bis zum Gipfel gehen und immer wieder diese schuppige Oberfläche, die manchmal in Fältelungen wie bei einer Decke oder wie hingeworfenes Pergamentpapier aussehen. Am besten besichtigt man die Vielfalt der Darstellung des Berges und die heiligen Orte bei einem Rundgang. Der „Place of Reflexion“ soll den Ureinwohnern die physikalischen Zusammenhänge der Einheit Mensch/ Natur erklären. Erinnert mich manchmal an unser Kinderspiel, Bilder in den Wolken erkennen. Dazu natürlich die unvermeidlichen Tafeln:
Die Aborigines kennen die Gegend, die Pflanzen, die Wasserstellen genau und wissen immer, was gerade gut ist.
Ich hätte diesen Ort zum Gerichtsplatz gemacht und ihn „Platz des Rachegottes“ genannt. Da sind Höhlen und Löcher, die wie die Augen, die Nasenlöcher und der Schlund eines Fabelwesens aussehen. Genauso mysteriös sind die Geschichten über die „Strafe des heiligen Berges“. Unzählige Beispiele sollen beweisen, dass die Mitnahme von Steinen des Uluru den „Dieben“ nur Unglück, Krankheiten, sogar den unerwarteten Tod, bescherte. Reuevoll sollen Leute die „gestohlenen“ Steine zurück gebracht haben. Und der Berg hat ihnen dann verziehen. Der Fluch betrifft natürlich nicht die im Cultural Centre gekauften Souvenirs!
In der Überlieferung der Anangu wird durch Tjukurpa auf die Existenz der übernatürlichen Vorfahren mit Tier- und Menscheigenschaften hingewiesen. Einst durchquerten sie das Land, schufen Berge, Täler, Flüsse, Wasserlöcher. Und ihre Abenteuer werden von Generation zu Generation überliefert. Immer da, wo diese Vorfahren lebten und Neues erschufen, blieben auch ihre Energien im Boden und im Umfeld. Um diese Energien zu schützen und zu nützen werden bestimmte Plätze zu heiligen Stätten erklärt und dürfen nur von Auserwählten betreten werden. Darüber wachte bis ins 20. Jahrhundert der am Fuße des Berges lebende Uluridtja Stamm, der dem Berg auch den Namen Uluru gab. Die Schlangenmänner (Kunia Leru) siedelten auf der Schattenseite und die Kängurumänner (Djundalagul) auf der Sonnenseite des heiligen Berges.
Bei Mala Walk haben wir den Wagen abgestellt und sind den kleinen Rundgang gelaufen. Nach der Legende stellt einer der Steine den „schlafenden Mala Mann“ dar, der den bösen Dingo Kalpunya nicht sah, so dass dieser flüchtende Mala Frauen tötete. Viele Löcher an der Basis vermitteln den Eindruck, als ob der Berg öfters mal Luft schnappen müsste. Mala Walk ist der Ort der großen Zeremonien der Ureinwohner. Mala Puta, eine wirklich tolle Felswand mit einer glockenartigen gotischen Höhle, die in ein Plateau übergeht, ist der heilige Platz der Frauen. Betreten oder Fotografieren ist strengstens verboten. Leider auch für Gynäkologen. Erstaunt waren wir über tausende Kaulquappen, die in den Wassern an der Basis ein heilloses Gewimmel veranstalteten. Etwas weiter kommt ein Bereich von verschieden großen Felsenhöhlen. An der Decke nisten zahlreiche Vögel. Die Form der Höhlen, ausgewaschener Sandstein, erinnert etwas an Wave Rock. Dazu sieht man zahlreiche Höhlenmalereien, deren Alter nicht angegeben ist. Bei einigen Abbildungen denke ich, dass der Künstler noch leben könnte. Solche Höhlen hinter oder neben einem Wasserloch boten Schutz und Lebensraum. Die Bewohner erzählen in den Bildern von ihrem Leben, von Honig-Ameisen, Buschkartoffeln und malen sogar Emu-Spuren an die Wand. Nach etwa zwei Kilometer Weg kommt Kantju. Ein Wasserloch, das als spiritueller Platz für heilige Zeremonien dient. Alle Ureinwohner haben höchsten Respekt vor den Geistern des Kantju und sind früher beim Wasserholen nur vorsichtig in Gruppen gegangen. Das ist eine richtig romantische Stelle am Fuße des Berges. Felsen umgeben den See und schützen ihn mit einem Dach. Richtig heimisch in diesem Paradies fühlen sich viele kleine schwarz weiße Bachstelzen, die Willy Wagtails (tjintir- tjintirpa). Der Name der Aborigines klingt wie das Schilpen und Zwitschern des Vogels. Aber Vorsicht! Nach der Mythologie der Aborigines lebt in ihm die Seele einer sehr freundlichen und an allem interessierten Frau. Anangu hüten ihre Zunge, wenn ein solcher Vogel in der Nähe ist, damit er Gehörtes nicht anderswo weiter erzählen kann. Beim Wasserloch trafen wir auch auf Lungkata, die Blauzungenechse. Ganz ruhig, aber äußerst gespannt lag sie hinter der Absperrung in der Sonne. Wir sprachen mit ihr, der Lizard hörte uns zu und reagierte nicht. Immerhin wird berichtet, dass der Blauzungenechsenmann, nachdem er den Ureinwohnern einen schon tödlich verletzten Emu gestohlen hatte und dies auf mehrmaliges Befragen leugnete, sich beim Absturz aus seiner Höhle zu Stein verwandelte. So war die Begegnung vielleicht nicht ungefährlich. Aber wir respektierten ja die vorgegebenen Tabus. Unzählige Kaulquappen bevölkerten auch dieses
Wasserloch. Ein atemberaubendes Zirpen, jedes Gespräch unterbindend, lag über dem Kantju. Nicht von Fröschen, keine Vögel. Nein! Unzählige Zikaden „dröhnten“ ihre Liebesbotschaften in den Uluru- Himmel. Nie hätte ich damals gedacht, dass dieser Lärm noch zu steigern ist. Aber dem war leider so. Trotzdem genossen wir diese Wanderung. Wir waren allein am Uluru! Das stimmt nicht ganz.
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Ein 1 ½ Meter langer Giant Lizard lag träge am Wegsrandes. Und beobachtete uns, ohne sich zu bewegen. Die Riesenechse, wie gesagt angeblich ein Fleischfresser, ließ uns bei gebührendem Abstand passieren. Keine schnatternden oder rufenden oder sogar drängelnden Mitbesucher. Das nutzen wir aus und sind zum Mutijulu Carpark gefahren, um von dort noch den Mutijulu Walk zu absolvieren. Das war ein Weg zu einer Wasserstelle, eigentlich schon ein kleiner See. Eine Sammelstelle für das Wasser, das über eine Rinne in Terrassen vom Gipfel bis zur Basis abfließen kann. Der Wasserverlauf geht durch die stark geneigten Schluchtwände leicht S- förmig nach unten. Mittlerweile war es 16.30 Uhr. Die warme Sonne stand ziemlich tief im Westen und der Teil des Berges um den See lag schon im Schatten. Ein dunkles kräftiges Rot zog über die Oberfläche bis zu der Trennlinie am Fels, wo es in den hellbraunen Ton des noch sonnenbestrahlten Felsen überging. Das imponierte mehr als die hoch gepriesenen Felszeichnungen. Wir setzten uns auf eine Bank und beobachteten, wie der Schatten die gespeicherte Energie des Tages im Fels weckte. Wirklich schön! Bis? Ja bis die ersten „Badelatschen Touristen“ lautstark die Idylle zerstörten. So war es dann auch bei der Sunset Area. Irgendwie war die Stimmung hin. Das Cultural Center haben wir diesmal mit viel mehr Vorkenntnissen und Standpunkten als sehr informativ erlebt.
Wir wollten den rot strahlenden Uluru beim Sonnenuntergang noch einmal sehen. Die ziemlich große Area war schon von Bussen und Besuchern in Campfahrzeugen „okkupiert“. Die deutschen Camper bildeten dabei, bloß um niemand anderen auch noch heran zu lassen, Wagenburgen, wie weiland die Siedler in Amerika bei Indianerüberfällen, und blockierten somit einen Teil des Parkplatzes für andere Besucher. Die haben sicherlich noch nicht gemerkt, dass wir bei unserer Nationalhymne mittlerweile nur noch die dritte Strophe singen. Überhaupt haben sich die Besucher in diesen sieben Jahren sehr verändert. Unseren Gruß erwiderten höchstens noch 30%. Mal abgesehen von unzureichender Kleidung und Schuhwerk schleppen die bei 40° Celsius sogar ihre Babys mit auf die Wandertouren. Kleinkinder kraxeln über die Absperrungen und sogar eine Schwangere im etwa siebenten Monat habe ich beim Aufstieg auf den heiligen Berg beobachtet. Was für Zeiten!
Auf dem Rückweg sind wir ein Stück in Richtung Olgas gefahren. So etwa bis zum 131. Längengrad. Hier soll seit dem 21. Juni 2002 genau auf dem 131. Längengrad ein zu den Top 10 der Welt gehörendes Luxushotel, ein Luxus- Zeltresort, das „Longitude 131°“, stehen. Wir haben es nicht gefunden. Auf unsere Fragen in den nächsten Tagen bekamen wir von den Mitarbeitern so komische Antworten wie „Das hat sich die Wüste wieder geholt!“ oder „Hochmut geht immer schief!“ oder „Die bauen und bauen!“
Niemand wollte uns die Zufahrt zu dem Hotel „verraten!“ Das wäre nicht gestattet. In Deutschland habe ich dann erfahren, dass das Objekt abgebrannt war. Ein „launisches“ Buschfeuer hatte 12 der 15 Zelt- Bungalows zerstört. Im Sommer 2004 rechnet man mit der Wiedereröffnung.
Am Abend dieses erlebnisreichen Tages entschieden wir uns, nicht zum Kings Canyon zu fahren. Mit unserem Geländewagen wären das zwar „nur“ 320 Kilometer bis dort gewesen. Aber! Ich habe ja noch nicht von den doch sehr störenden Quälgeistern, die 1997 nicht aktiv waren, gesprochen. Fliegen! Fliegen! Millionen Fliegen! Zwei New Yorker waren dort und erzählten uns grausige Stories von unpassierbaren Wegen, Staub, Hitze und der schlimmsten Fliegenbelästigung seit 10 Jahren. Das wollten wir uns denn doch nicht antun. Denn auch hier brauchten wir unsere Netze laufend. So war unser nächstes Ziel Kata Tjuta, die Olgas. Auch dort sind wir 1997 schon gewesen. Mit einem Bus für die Touristen. Im Olga Gorge, einer 1,5 km langen Schlucht, die zum Schluss nur noch über künstliche Wege aus Holz begehbar ist und vor dem Tal des Windes für uns Wanderer endet. Die zahlreichen Warnungen beim Besuch des Kata Tjuta, das in der Eingeborenensprache „Viele Häupter“ bedeutet, muß man beachten. Richtige Kleidung, feste Schuhe, ein Vorrat an Wasser und den Abbruch der Tour, wenn die Temperaturskala 11.00 Uhr schon über 36° Celsius liegt. Schon die Anfahrt mit einem Stopp am View Point, einem Aussichtspunkt, von dem 21 Gipfel in der Ferne zu sehen sind, war die richtige und erfreuliche Einstimmung. Gute Strasse, kein Verkehr.
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Vom Aussichtspunkt blickt man über einen kilometerlangen Streifen wüsten Buschlands. Die Desert Oak’s (Ödlandeichen), die hier wachsen, müssen schon als Jungbäume gepflanzt werden, damit ihre Wurzeln tief hinunter zum Grundwasser gelangen können. Die drei Meter hohen Bäume stehen mit ihren breiten Wipfeln nicht sehr dicht und auch nicht bis zum Gebirge. Aber überall sprießen Büschel von Spinifex, dem härtesten Gras der Welt. In den Sanddünen blüht der Früchte tragende Emubusch. Dort wachsen, wie schon beim Wave Rock beschrieben, Bäume und Sträucher in Spalten oder kleinen Erosionsdefekten des Gesteins. Als ob Höcker von Kamelen hinter Dünen auftauchen, so begrüßen uns die „Häupter“ der Olgas. Und die seitlichste sichtbare Formation ähnelt einem Sphinxkopf, der sich leicht nach rechts neigt. Ich wundere mich, dass die Aussies dies noch nicht bemerkten. Die Ureinwohner hätten es wohl, wenn sie wüssten, wer die Sphinx ist. Überhaupt sind die „kahlen“ Berge im roten Zentrum ganz schön begrünt. Grevilleae aller möglichen Formen, von denen natürlich die Honig Grevillea, der beim Schütteln kleine Nektartropfen entfallen, am meisten imponierte. Akazien in Baum- und Strauchform, Gänseblümchen mit den niedlichen Namen „Salzlöffelchen“, purpurrot blühende Sträucher, sogar wilde Stachelbeeren, Ödlandrosinen, Buschbananen und wilde Tomaten können hier wachsen. Nach dem kontrollierten Abbrennen mischen sich die Aborigines die Asche der Sträucher zur Geschmacksverbesserung in den Kautabak. Das erwähnte Spinifex Gras ist ein wichtiger Lebensraum für allerlei Kleingetier. Kleine Echsen, Schlangen, Grashüpfer, Käfer, Insekten und die Spinifex Hüpfmaus fühlen sich unter dem Grasschutz sicher. Dass die Beobachtung der Natur über tausende Jahre nur Vorteile bringt zeigt das Beispiel der Termiten. Diese stellen unter anderem auch Mulch (Tjapi) her. Daraus „zaubern“ die Ureinwohner eine Bitumen artige Masse, die Steine an hölzernen Werkzeugen haften lässt. So hielten ihre scharfen steinernen Speerspitzen am Schaft.
Das Wetter meinte es gut mit uns. 26° Celsius, etwas trüber Himmel und bei der Anfahrt sogar einige Regentropfen. Das war 8.00 Uhr. Bei unserem Rückweg so gegen Mittag stand die brennend heiße Sonne am wolkenlosen Himmel und das Thermometer war bei 38°C angekommen. Die Ranger hatten inzwischen den Zugang gesperrt. Zwischen zwei hohen Felsen führt ein nicht immer unproblematischer Weg zu einem kleinen Tal mit viel Grün und einem Rastplatz. Dort stehen Trinkwasserbehälter mit frischem Wasser. Das Aufbewahrungssystem ist derart, dass keine Fäulnis eintreten kann. Faszinierend. Weiter nun scharf nach rechts bergauf, einem Bachlauf folgend, schlängelte sich ein ausgetretener Pfad bis zur Höhe des Massivs. Ein weiter Blick auf die Ebene, in der wie hingeworfen einige Felsbrocken liegen. Dahinter gleich wieder Berge. Wie der Namen schon sagt, bläst aus dem Tal des Windes ein kräftiger kalter Wind auf die nass geschwitzten Wanderer. Es sollen sich hier sogar schon Touristen verlaufen haben. Erscheint mir unwahrscheinlich, wenn nicht Wahnvorstellungen wegen des Durstes vom Weg abweichen lassen. Hinunter ins Tal, ein Stück wieder auf der Ebene umkreisen wir das Felsmassiv und klettern auf steinigem Weg erneut hoch hinauf. Auf der Ebene nach Westen stehen weitere gruppierte Felsformationen, die in greifbarer Nähe scheinen. Zurück über den Rastplatz. Im Prospekt wurde gesagt, dass der 7,7, Kilometer lange Ausflug zwar schwierig aber lohnend sei, da man durch eine spektakuläre Steinlandschaft laufen würde. Besser ist es nicht zu formulieren.
Im unmittelbaren Resort werden fünf, eigentlich sechs besondere Aussichtspunkte mit weitem Blick in die umgebende Landschaft angeboten. Die Besichtigung des Ortes ist dann angezeigt, wenn das Wetter im so trockenen Mittelaustralien verrückt spielt. Dann ist durch das Fehlen großer Gebirgskette auch der Wetterbericht unzuverlässig. So wurde zum Beispiel für den 7. Dezember strahlenden Sonnenschein vorausgesagt. Es war den ganzen Tag bewölkt und regnete in Intervallen bis zum tropischen Platzregen. Der nächste Tag wiederum sollte in diesem Gebiet ein wolkiger Regentag sein. Bis zu 40°C kletterte die Quecksilbersäule bei strahlend blauem Himmel. Und der Platzregen am 9. Dezember gegen 20.00 Uhr überraschte so manche Abendausflügler aus sprichwörtlich vorher heiterem Himmel.
Es steht außer Frage, dass für den totalen Rundblick die Aussichtsplattform Pioneer Lookout sehr geeignet ist. Überrascht waren wir bei diesem Rundgang dann zum Naninga Lookout über die vielen freien Plätze im Campground. Hier hat sich vor Jahren ein grausiger Unfall abgespielt, den die Polizei aber damals als Kindestötung einstufte.

Auch diese Story könnt ihr im Buch nachlesen.
so das war es zur Einstimmung. Mit Absicht habe ich nur wenig Bilder zugefügt. Mich würden Eurere Aufnahmen interessieren.
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Geheimnisvoller Uluru

Einfach so, wie hingeworfen,
liegt der mächtge Monolith
mit den Kerben, mit den Kurven
und dem braunen Kolorit.

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Durch das Wechselspiel der Sonnen
strahlt der Felsen wunderbar.
Rot, schwarz, braun sind bald zerronnen,
wie im Farbenboulevard.

Jede Stunde, das ist eigen,
sieht er anders aus als jetzt.
Still kannst du dich nur verneigen
und verstehst, warum verletzt

Aborigines verstimmen
über fremde Hinterlist.
Einen Gipfel zu erklimmen,
der ein Heiligtum doch ist.

Ist es nun der Götter Rache?
Oder ganz normale Quote?
Dass am roten Zentrums Dache
mancher zahlt mit seinem Tode?

Mag sichs jeder selber denken,
denn dem Berge ist es gleich.
Lässt sich doch nicht von uns kränken.
Ist sich selbst sein Himmelreich.

Eine Schutzburg für all jene,
die die Wüste tät verdrießen.
Und so in der Schattenszene
ihren Lebensraum genießen.

Da ist alles! Und sie danken,
wissen nach Gesetz zu leben.
Nie verletzen sie die Schranken,
die der Berg gewillt zu geben.


Wasser, Pflanzen, sogar Früchte!
Ohne was dafür zu tun.
Schattenhöhlen und auch lichte
Flächen bieten Platz zum Ruh'n.

Tiere, Bäume nutzen fröhlich
diesen Fels mit viel Getreibe.
Und gedeihen ganz allmählich
unter seinem mächt’gen Leibe.

Über 1000 Jahre suchten
hier auch Menschen Heim und Schutze.
In den Höhlen, in den Buchten.
Leben! Dem Outback zum Trutze.


Und zum Heiligtum erklärten
ihn die Ureinwohner bald.
Ohne dass sie es bemerkten,
ließ ihn dies doch ziemlich kalt.

Ob sein Dasein Gott gegeben?
Oder nur naturgewollt?
Niemand darf Geschichten weben,
dass der Berg nur ihm sei hold.

Stolzer Felsen, aus dem kalten
Deutschland wärmsten, grüß ich sehr.
Und ich werd mein Wort Dir halten:
Ich vergeß Dich nimmermehr!

Leseprobe aus http://www.ditido.de
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Die Chamberlaine Story

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Uluru- Die Chamberlaine Story

Ein Ehepaar, die Familie Chamberlaine, war mit ihren drei Kindern zum Campingurlaub in Ayers Rock Resort. Eines späten Abends verschwand die 9 Wochen alte Azari aus dem Zelt. Die Mutter Lindy Ch. war der Meinung, einen Dingo gesehen zu haben. Tagelang sucht der halbe Ort nach dem verschwundenen Säugling. Ohne Erfolg. Man fand lediglich blutverschmierte Sachen des kleinen Mädchens. Von den örtlichen Behörden wurde die Sache als dramatischer und trauriger Unglücksfall eingestuft. Nachdem englische Gerichtsmediziner durch Untersuchung der blutbefleckten Kleidung aber die Tötung durch einen Dingo ausschlossen, wurde Lindy verdächtigt, dem Kind die Kehle durchgeschnitten zu haben. Den leblosen Körper habe sie dann außerhalb des Camps abgelegt oder vergraben. Es war eines der Hauptargumente der Anklage, dass keinerlei Spuren von dem kleinen Mädchen zu finden waren und dass der um das Camp laufende „Dingo Zaun“ intakt war. Ein rechtes Motiv für die Tat fand man nicht. Zumal Lindy inzwischen zum vierten Mal schwanger war. 1982 wurde das Ehepaar schuldig gesprochen. Der Prozess dauerte sieben Wochen, fand zur Klärung jeder entstehenden Fragen zum größten Teil in Ayers Rock statt. Lindy kam ins Gefängnis, der Ehemann blieb zur Betreuung der drei Kinder auf freiem Fuß. Lindy blieb auch nach dem Urteil bei ihrer Version, dass dies ein Dingo gewesen sei.
Und wie die Australier nun mal so sind. Dieser Zeltplatz war hinterher auf Jahre ausgebucht.
1984 wurde durch Zufall eine Säuglingsjacke, halb verscharrt, in einem Dingo Lager gefunden. Das erhärtete natürlich Lindys Version und war Grund für viele Australier wieder für die Unschuld der armen Frau zu plädieren. So richtig überzeugt von ihrer Schuld war das gesunde Volksempfinden nie. Schon fünf Tage später wurde Lindy freigelassen. „Sie hat genug gelitten“ begründete die Regierung des Northern Territory diesen Gnadenakt. Man stelle sich so etwas in Deutschland vor! Ich kenne keinen Politiker, bis auf den ehemaligen MP Teufel von Baden/ Württemberg, der über eine solche Zivilcourage verfügt. Der neu aufgenommene Prozess brachte mehr Entlastendes als Belastendes. Die australischen Experten zerlegten das britische Gutachten. Aber es blieb ein Freispruch zweiter Klasse. Im gleichen Jahr wurde die traurige Geschichte sogar verfilmt (Schrei in der Nacht), eine Oper wurde 2002 in Sydney aufgeführt. Als ob die was geahnt hätten. Wie eine Bombe schlug an einem Sonntag im Juli 2004 das Interview der Melbourner Sunday Herald Sun mit einem Frank Cole ein. Dieser 87 jährige Australier gestand der Zeitung, dass er und drei Freunde 1980 am Ayers Rock einen Dingo erschossen hatten, der den leblosen Körper des kleinen Mädchens mit sich schleppte. Man habe aus Angst vor der hohen Geldstrafe bei Töten eines Dingos keine Meldung gemacht und erzählt, man habe ein Kaninchen geschossen und es verzehrt. Einer seiner Freunde habe die Leiche des kleinen Mädchens begraben. Er wisse aber nicht wo. Vielleicht sogar in einem Melbourner Garten. Der letzte Stand ist, dass die Polizei die Behauptungen Coles, mit denen er sein Gewissen erleichtern wollte, untersuchen will. Und bei unserem letzten Aufenthalt 2005 lasen wir in der Zeitung, dass nunmehr alle Betroffenen die Aussage des Mister Cole als alterssenile Schwafelei abtaten.
Wie lautete doch die Aufschriften auf den Stickers die damals viele Australier trugen? „The Dingo Did It“(Der Dingo tat es). Aber auch „The Dingo Is Innocent!” (Der Dingo ist unschuldig).
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Post by chrissi »

tolle berichte über das heiligtum der aborigines. da merkt man erst wie groß er ist wenn man davor steht.

ich habe mal wo gelesen das er normal größer wäre wie der mount everest wenn er frei liegen würde.

kann aber auch sein das ich das falsch verstanden habe.
Mfg Chrissi

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ditido
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Post by ditido »

Hallo chrissi, Du hast das völlig richtig in Erinnerung
Der Uluru (Ayers Rock) wird als zweitgrößter Monolith der Welt bezeichnet. Aber eigentlich ist der Uluru nur die Spitze eines großen Gesteinmassivs, das sich fast fünf Kilometer unterirdisch hinzieht. Mit den 348 Metern über den Erdboden (862,5 Meter über Meeresspiegel) liegt er sichtbar oberirdisch auf einer Fläche von 3,33 km². Zum Vergleich: das Opera House in Sydney liegt 67 Meter und der Eifelturm in Paris 300 Meter über dem Erdboden. Man muß 9,4 Kilometer laufen, um ihn zu umrunden. Weil der Fels trotz vieler ausgewaschener Klüfte keine durchgehenden Schluchten aufweist bezeichnen ihn die Geologen als Monolith. Ein echter Monolith ist dagegen der größte Fels der Welt, der Mt. Augustus, der 2½ Mal größer als der Uluru ist und 858 Meter über die Ebene (1105 Meter über Meeresboden) ragt. 450 Kilometer nordöstlich von Carnarvon liegt dieser Brocken. Natürlich ist das zerklüftete Felsmassiv Kata Tjuta, von allen nur „Die Olgas“ genannt, höher und größer als der Uluru. 36 Kuppeln sollen es sein. 21 davon haben wir von einem View Point gesehen. Das Areal von 40 Km² ist schon beeindruckend. Und der Mt. Olga überragt mit 546 Meter (1069 Meter NN) den heiligen Berg doch ganz schön.
Leseprobe aus "Und immer weiter zur Sonne"
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Markus
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Post by Markus »

Hallo,

ich habe mal ein weiteres Foto aus meinem Archiv herausgesucht. Es zeigt den Blick Richtung Westen.

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Post by ditido »

Also diese Felsrelief ist zu jeder Tageszeit abwechslend und faszinierend. Zum Verlieben.
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Uluru und Harold Lasseter

Post by ditido »

Harold Lasetter! Der Jäger des verborgenen Schatzes?

Leseprobe aus
"Und immer weiter zur Sonne"

1873 beendete Ernest Giles die scheinbare Unerreichbarkeit dieses Gebietes. Noch bei seinem ersten Versuch scheiterte er an der Natur. Zwar benannten er und Baron von Müller, ein deutscher Botaniker, den Mount Olga („ein hohes und abrupt endendes Gebirge“) nach der Königin Olga von Württemberg, aber am Lake Amadeus, einem Salzsee, stop-pte die Expedition. Die Pferde waren ungeeignet für ein weiteres Vorwärtskommen. Ein Jahr später, jetzt mit Kamelen, erreichte er den heiligen Berg Uluru. Aber da war schon einer vor ihm da gewesen. Der Engländer William Gosse kam mit seinem Kameltreiber Kamran durch. Er war der erste Weiße, der auf den Uluru kletterte und den Berg zu Ehren des Sir Henry Ayer, Leitender Ministers von Süd Australien, Ayers Rock nannte. Die Aussagen von Gosse und Giles stimmen überein, wenn sie sagen „Das ist ein unwahrscheinlicher Berg. Er erhebt sich nahtlos aus der Ebene. Ich habe ein wunderbares Naturschauspiel gesehen!“ Die Ureinwohner beschrieben sie als freundliche und friedliche Menschen. Waren sie auch. Denn die Aborigines hielten die „Bleichgesichter“ für zurückgekehrte Geister Verstorbener, die auch wieder gehen würden. Für sie war ihre Welt schon immer so und würde auch immer so bleiben.
Auch die bald danach stattgefundene Hornexpedition mit Professor Baldwin Spencer, die wissenschaftliche Forschungen über Aborigineskultur, über Geologie der Gegend, über Wetter und Pflanzen betrieb, schlussfolgerten, dass hier eine nicht lohnenswerte Gegend für Europäer sei Dadurch blieben die Ureinwohner weiterhin relativ ungestört. Vereinzelt kam es zu Begegnungen mit Wissenschaftlern, mit Goldsuchern oder Dingojägern. Und diese Besucher waren wegen der Tauschgeschäfte sogar willkommen. So richtig hat aber wohl keiner der Digger Gold gefunden. Auch nicht Harold Lasseter. Oder doch? Der „Jäger des verborgenen Schatzes“ ist eine schillernde Figur in der Geschichte um Ayers Rock. Nach ihm wurde sogar ein Highway benannt. Niemand weiß, was damals wirklich geschah.
Harold Bell Lasseter arbeitete als Matrose auf einen Küstendampfer zu der Zeit, als alle Welt von den Goldfunden in und um Kalgoorlie sprach. Auch Lasseter wollte sein Stück vom Goldkuchen haben. Die Möglichkeit, in Kalgoorlie noch etwas zu finden, erschien ihm aber zu unwahrscheinlich. So empfand er die Informationen über angeblich reiche Rubinablagerungen in der Macdonell Bergkette, die in der Nähe des heutigen Alice Springs liegt, als einen Wink des Schicksals, Im Überschwang des Unerfahrenen waren schnell ein paar Pferde gekauft, mit Proviant beladen und los ging es in das Zentrum Australiens. Ins allertiefste Outback. Vielleicht war Harold ein Utopist, aber er war auch ein zäher und gegen sich unerbittlicher Draufgänger. Er fand die beschriebene Rubinader und musste leider die bis dahin größte Enttäuschung seines Lebens verkraften. Die Rubine waren wertloser kristallisierter Quarz, Granate. Das reichte. Lasseter beschloss, enttäuscht und verärgert, wieder zur See zu gehen. Nach seiner Karte würde sich die Bergkette bis Fremantle hinziehen. „Ich brauche also nur dem Gebirge zu folgen, um an die See zu gelangen“ schlussfolgerte er. Erste Zweifel kamen ihm nach mehreren Wochen beschwerlichen Marsches durch sandige Wüste und trockenes Buschland. Immer noch kein Meer in Sicht. Nur Sand und rote Berge. Sein Wasservorrat war fast aufgebraucht. Endlich findet er ein Wasserloch und erschöpft fällt der Verirrte in einen tiefen Schlaf. Am nächsten Morgen stolpert er beim Packen über einen Haufen grüner Steine, die wie aufgereiht nebeneinander liegen. Mehr spielerisch hebt er einen der Steine hoch und sieht feine Goldschichten, die diesen Stein und auch alle anderen durchziehen. Und er bemerkt, dass sich diese breite Steinschicht meilenweit hinzieht. Lasseter ist überzeugt, sein Eldorado gefunden zu haben. Er stopft einige Steine in den Rucksack und stolpert, schleicht und schleppt sich weiter. Schon im Unterbewusstsein, nur noch vom Überlebenswillen vorwärts getrieben, gelangt er zu dem Camp des Landvermessers Harding. Dieser prüft die Gesteinsproben. Mit dem Ergebnis, dass die Felsenader 850 Gramm Gold pro Tonne her-geben würde. Harold erholt sich ziemlich schnell und schon 1900 ziehen beide Männer mit einer Karawane von Carnarvon nach Zentralaustralien. In der Nähe der Petermann Range, einen Gebirgszug 260 Kilometer westlich des Uluru, finden die beiden tatsächlich das sagenhafte Goldriff wieder. Sie nehmen Proben, stecken ihre Claims ab. Dann werden sie Opfer der Unberechenbarkeit und Erbarmungslosigkeit des Outback. Sie verlaufen sich, verlieren all ihr Habe und können so die exakte Lage des Goldgebietes nicht mehr angeben. Offenbar sind Einzelpersonen für das Auf-finden und die Ausbeutung der Goldader im Nachteil. Hier muss eine Expedition her. Das war die Erkenntnis von Las-seter. 1916 hatte er von Sponsoren und der Regierung das Geld für einen solchen Erkundungstrupp zusammen. Auch dieser Versuch scheiterte, da Eingeborene beide Karawa-nen überfielen. Als auch ein weiterer Versuch 1921 fehlschlug, kapitulierten die Begleiter von Lasseter vor der Wüste. Endlich 1930 schien er die richtigen Partner gefunden zu haben. John Bailey, Präsident der Australian Workers Union, vermutet in Auswertung der Analysen in der Petermann Ranges das größte Goldgebiet der Welt. Ein geschätzter Wert von mindestens zwei Milliarden Dollar. Welch goldene Möglichkeit, Australien in der Zeit der Depression aus der finanziellen Misere zu führen. Aktien wer-den verkauft, ein Syndikat gegründet und eine Gruppe von sechs erfahrenen Forschern zieht mit Lastwagen, Kamelen, Kleinflugzeugen aus, um von Alice Springs das Gold Zent-ralaustraliens zu finden. Aber alles schien sich gegen den Erfolg verschworen zu haben. Es ist Winter und kalt. Pflanzen und Sand erschweren das Vorwärtskommen, das Flugzeug muss wegen Defekt notlanden. Schließlich kann man auch nicht mit den Lastwagen weiterfahren. Und dann überfallen Aborigines die Forschungsgruppe mehrmals, um ihr Heiliges Territorium zu schützen. Das reicht den ande-ren Teilnehmern. Sie kehren um. Zurück nach Alice Springs. Lasseter aber will weiter. Zum einen ist er sauer, weil er nicht als Leiter der Expedition sondern nur als Buschmann mitgenommen wurde, zum anderen ist der Drang zum Gold übergroß. Unterwegs schloss sich der Dingojäger Johns mit seinen vier Kamelen der Gruppe an. Dieser wollte Lasseter weiter begleiten. Die beiden kommen auch bis zur Peter-mann Ranges. Inzwischen zerstritten, ja verfeindet, trennen sie sich. Harold zieht mit zwei Kamelen weiter zu „seinem Gold“. Das war das letzte Lebenszeichen vom ihm. Das Syndikat schickte einen Monat später einen Suchtrupp aus. Robert Buck, ein erfahrener Buschmann, findet nach drei Monaten eines beschwerlichen Rittes durch die Wüste in der heißesten Jahreszeit Mitte Dezember mögliche Spuren von Lasseter. Aborigines gaben ihm den Tipp. Eine Feuerstelle, den Packsattel und darin einen Zettel mit der Aufforderung 10 Fuß vom Feuer zu graben. Das Versteck ist leer. Auch eine spätere Baummarkierung (Grabe 5 Fuß) bringt nur eine leere Blechbüchse zu Tage. Wenige Meilen weiter fin-det Buck eine Leiche, daneben einen Revolver und ein Gebiss. Die wenigen zum Teil unleserlichen Zeilen könnten von Lasseter stammen. Dieser Mensch war auf alle Fälle vor seinem Tod erblindet.
Eine zweite Expedition fand dann in der Mitte der Peter-mann Ranges Lasseters Tagebücher. Danach hatte Harold sein Goldriff wirklich wieder gefunden, es fotografiert, umzäunt und die Stelle, sowie den Weg dorthin auf Karten eingetragen. Er schreibt, dass ihm auf dem Rückweg die Kamele durchgegangen sind. So musste er ohne Wasser, kaum noch Nahrung, allein weiter durch die Wüste. Der vorgezeichnete Tod verschob sich, als ihn Eingeborene fanden, die ihn versorgten. Aber der durch den langen Al-leingang geschwächte und durch Fliegen und Ameisen maßlos malträtierte Lasseter war noch nicht am Ende seines Leidens. Bald merkten die Aborigines, dass der inzwischen auch mit Sandblindheit geschlagene Mann nicht durchhalten würde. Sie ließen ihn an einer Raststätte zurück. Dort vergrub er noch seine Aufzeichnungen. Kurze Zeit danach starb er. Ein Opfer des unerbittlichen Outback. Eine andere Version deutet, dass er, nachdem die Ureinwohner ihn ganz gut gepflegt hatten, die 140 Kilometer bis zum Mount Olga allein weiter gezogen ist. Allerdings kam er nur 50 Kilometer weit. Die angeblich endgültige Klärung des Schicksals musste bis 1967 warten. Dann fand eine erneute Expedition eine Büchse mit den Filmen und der Skizze des Goldlagers. Die Filme waren verdorben, die Skizzen kaum noch entzifferbar.
Die Story über Harold Lasseter und sein nicht wieder gefundenes Gold bewegte viele Australier. Mindestens 60 verschieden Suchtruppen durchforschten in den ersten zehn Jahren nach seinem Verschwinden Zentralaustralien. Tausende glaubten an den Goldschatz. Aber immer mehr häuften sich die Stimmen, die Lasseter für einen Hochstapler und Betrüger hielten. Der erste, der dies tat, war Fred Blakeley, der Leiter der Expedition 1930. Er äußerte die feste Überzeugung, dass Lasseter in seiner Hochstapelei nach öffentlicher Anerkennung und in der Erkenntnis einer aus-sichtslosen Lage seinen Tod nur inszeniert hatte. Gefälschte Aufzeichnungen, ein manipuliertes Tagebuch und eine nicht verwertbare Skizze sollten den Mythos bewahren. Der Stolz und der Eigensinn von Lasseter hätten die öffentliche Verurteilung und den Hohn der Menschen über seine Lügen nicht verkraftet. Die Zweifler vermuteten, dass er nach A-merika ausgewandert sei.
So klingen seine überlieferten angeblich letzten Worte „Was ist es wert, dass Riff von Millionen? Ich würde es hergeben für ein Brot. Ich büße mit meinem Leben. Möge es eine Lehre für andere sein!“ schön pathetisch! Aber authentisch?
Für die Aborigines war es Glück, dass ein solches Goldfeld nicht gefunden wurde. Ihre Stämme, ihre Kultur, ihre heiligen historischen Stätten, ja ihr Leben wären niedergewalzt worden von dem wilden Strom der Glücksjäger. So blieb alles beschaulich ruhig und übersichtlich. Obwohl man sie schon Anfang 1900 in ein 45 Tausend Km² großes Reservat (Petermann Aboriginal Reserve) verwies.

Schlussbemerkung an die deutschen Schatzsucher:
Bei unserem letzten Besuch im Februar 2007 ist leider mein Detektor kaputt gegangen. Der Schatz liegt noch dort.
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ULURU / Ayers Rock Heiligtum des Stammes der Anangu.

Post by budgie »

Eine Sandpiste war 1948 die erste Verbindung zum Uluru , wie der knapp 35o Meter hohe Felsen in der Sprache der Ureinwohner heißt.Alice Springs war damals nur eine staubige Siedlung. " Schattiger Platz" heißt die Übersetzung von Uluru.Er war für die Ureinwohner stets auch ein Wasserspender(auch heute noch)Das Wasser des Ayers Rock spenddet auch das Leben für einen üppigen Vegetationsgürtel rund um den Felsen , mitten im kargem Outback.Weitaus höher noch ist die spirituelle Bedeutung des ULURU für die Aboriginies ,und das in ganz Australien.Als heiligen Ort der Felsen mit seinen zahlreichen Mythischen Geschichten verbunden.Ausschließlich zu zeremoniellen Anlässen besteigen die Anangu ihren heiligen Berg.Zum Vergnügen , wie es viele Touristen aus aller Welt tun,käme es ihnen nie in den Sinn. Ameisen nennen die Ureinwohner die Touristen , die den einzig möglichen Weg des Aufstiegs an einem Stahlseil wagen. Nicht Ameisen können T-Shirts mit der Aufschrift ( I didn't climb the Rock) kaufen und damit ihren Respekt gegenüber den Ureinwohnern zum ausdruck bringen , indem sie den Felsen nicht besteigen.
Ayers Rock und der gesamte Nationalpark Uluru-KataTjuta stehen seit 1985 unter der Verwaltung der Anangu.Der Park ist von der Unesco als Welt-Naturerbe gelistet.Wenige Kilometer vom Uluru entfernt , betreiben die Anangu ein Informations-Zentrum." Lernen Sie etwas über die Aborigines und verstehen Sie , dass die Kultur der Ureinwohner stark ist und lebt" lautet eine Botschaft dort.
Offiziell verboten ist es nicht , auf den Ayers Rock zu klettern , aber die Anangu bitten die Besucher , es nicht zu tun. Nicht wenige der Gäste bereuen es , dass sie den ULURU dennoch bestiegen haben. Wochen oder auch Monate dannach senden Sie reumutig per Post kleine Steine zurück,die sie oben als Andenken aufgesammelt hatten. Ich rate immer den Leuten die ich zum Uluru begleite , auch um den Felsen nichts mitzunehmen.
Geologisch betrachtet entstand der Ayers Rock vor ungefähr 6oo Millionen Jahren.Der sichtbare Monolith ist indes nur die kleine Spitze eines bis sechs Kilometer Tiefe reichendes Massiv.
Die rotbraune Farbe entwickelt der Arkosesandstein durch die Oxidation von Eisenbestandteilen. Begesiert sind alle Besucher von dem impressionistischen Farbenspiel , dass die Sonne am Ayers Rock zelebriert. Von Orange über Rot bis Violett zeigt sich der ULURU gern in all seinen Nuancen.
Mit einem Glas Champagner in der Hand den Farbenrausch eines Sonnenuntergangs am Ayers Rock zu folgen , gehört zu den beliebtesten Aktivitäten der Besucher im Roten Zentrum.
Ich denke auch , wer eine Reise nach Oz macht , ist ein besuch des ULURU ein (must see)
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Re: ULURU / Ayers Rock Heiligtum des Stammes der Anangu.

Post by budgie »

Ich wollte noch ein Bild vom ULURU einfügen , klappt nicht.
Ich versuche es jetzt noch einmal.
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Re: ULURU / Ayers Rock Heiligtum des Stammes der Anangu.

Post by ditido »

Hallo budgie, in der Rubrik "Land und Leute Teil 1" gibt es schon einen Titel "Uluru". Vielleicht kannst diesen Beitrag und Deine Bilder dort mit einfließen lassen? Wäre nicht schlecht.
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Re: ULURU / Ayers Rock Heiligtum des Stammes der Anangu.

Post by budgie »

G'day Markus!
Kannst du meinen Beitrag in ein anderes(Land und Leute) ULURU einfließen lassen? Danke budgie.
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Re: ULURU / Ayers Rock Heiligtum des Stammes der Anangu.

Post by Markus »

Hallo budgie!
budgie wrote:G'day Markus!
Kannst du meinen Beitrag in ein anderes(Land und Leute) ULURU einfließen lassen? Danke budgie.
Habe ich gerade zusamengebaut.

Das hat sogar funktioniert. Ich weiss, es ist hier etwas offtopic, aber der Zusammenbau (erstmals in der neuen Forensoftware möglich) hat geklappt! [smilie=happydance.gif]

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