Die Goyder Line in South Australia

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ditido
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Die Goyder Line in South Australia

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Die Goyder Line
Der junge Henry Strong Price erhielt 1863 von den Brown Brüdern das Recht zur Bewirtschaftung der 400 Km² Station am Wilpena Pound. Jedoch war der Betrieb durch die anhaltende Dürre nahezu ruiniert. Der Pound nur noch als eine Pferderanch genutzt. Die natürlichen Futtervoraussetzungen waren recht gut, da die Pferde wie Wildpferde lebten.
Als Price 1889 starb, hatte er schon vorher die unmittelbare Fläche des Pound, nämlich 80 Km², abgetrennt von der Hauptliegenschaft und separat verpachtet. Diese Pacht bekam 1901 dann die Hill Family, die sich entschied, hier landwirtschaftlichen Anbau zu versuchen.
Etwas, was niemals zuvor so nördlich getan wurde.
Das Unternehmen mußte scheitern, weil sie wohl nichts von der Goyder Linie gehört hatten oder diese nicht ernst nahmen.
Der englische Landvermesser Woodroffe Goyder
http://www.southaustralianhistory.com.au/goyder.htm
hatte schon 1860 eine Linie auf der Landkarte gezogen.
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Eine empirische Linie, in die sein Wissen um das Land, die Bodenbeschaffenheit, die Flora und das Klima aus geologischer, meteorologischer, botanischer und geographischer Sicht einflossen. Seit Veröffentlichung dieser Erkenntnisse 1860 war Goyder immer bereit, durch persönliche Untersuchungen an der Verbesserung der Linie zu arbeiten.
Er wollte den Siedlern eine gewisse Sicherheit geben. Also entwarf er eine imaginäre Grenze, wo nach seiner Meinung schon durch den Niederschlag, aber auch durch die Bodenbeschaffenheit sich noch Landwirtschaft lohnen könne. Und auch, wo nur noch Schafzucht sinnvoll wäre. So entwickelte Goyder die grobe landwirtschaftliche Teilung von Südaustralien in Weideland und Ackerbau. Dies ist auf einer Tafel, die in Terowie steht dokumentiert. Doch bereits in den ersten Jahren der Empfehlung sah sich Goyder allgemeinen Anfeindungen und auch dem Spott ausgesetzt. Die Ernten waren auch nördlich der Linie so gut, dass sogar neue Ortschaften entstanden. Es kam so um 1870 sogar zu einer öffentlichen Verurteilung durch die Farmer. Die gut gemeinte Orientierung für die Landwirtschaft wurde als „Goyder’s line of foolery (Torheit)“ verlacht. Seine anhaltenden Warnungen missachteten die Farmer. Bis, ja bis 10 Jahre später, als die große Dürre von 1880 eintrat und Jahre anhielt, alle der nördlich dieser Linie siedelnden Farmer Pleite waren.
Time cures all things

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