Merry Christmas 2007

Sonstiges, das mit Australien zu tun hat
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ditido
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Merry Christmas 2007

Post by ditido »

Hallo Forumfreunde, wie doch die Zeit vergeht.
Ich sehen mich noch ganz deutlich vorm Computer sitzen, um die Merry Christmas Wünsche für 2006 zu schreiben.
Wer nicht in Eile ist, sollte diese Rubrik mal aufschlagen, um die Weihnachtsgedichte und die Story über „Christmas in Down under" zu lesen.
Gestern Abend hat sich bei mir ein alter Bekannter gemeldet, der Euch auch

Eine ruhige und fröhliche Adventszeit und ein schönes und friedliches Weihnachtsfest

wünschen möchte.
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und
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Unser zweites Weihnachtsfest in Deutschland innerhalb der letzten sieben Jahre. Ich hoffe auf „Weiße Weihnacht“!
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ditido
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Post by ditido »

Ich bin schon etwas traurig, wenn ich die kaum besuchte und dazu noch nur mit einem Beitrag ausgestatte Seite "Merry Christmas 2007" in unserem Forum betrachte. Dann gehe ich schnell in der Abteilung "Allgemeines " auf Seite 2 und schlage die Rubrik "Merry Christmas" vom vorigen Jahr auf.
Das versöhnt mit der Enttäuschung von 2007.
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jumbuck
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Post by jumbuck »

:? Deine Grüße habe ich völlig übersehen... du hättest mal lauter rufen sollen :mrgreen:

Aber sodann: Ich wünsche allen Forummitgliedern ein schönes, gesinnliches und vor allem friedliches Weihnachtsfest 2007!

"Wie die Zeit vergeht" - wem sagst du das. Ich kann mich ebenfalls noch ganz genau an letztes Jahr und an deine Grüße erinnern. Es scheint mir, als ob das gestern gewesen wäre 8)

Grüße aus Hamburg,
Raphael

P.S. Mit den weißen Weihnachten wird es dieses mal wohl nix werden, oder? Hier sieht es nämlich noch nicht mal Ansatzweise danach aus, als ob es schneien wird... schade eigentlich

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Markus
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Post by Markus »

Hallo,

sorry ditido, war keine Absicht! :oops:
jumbuck wrote:P.S. Mit den weißen Weihnachten wird es dieses mal wohl nix werden, oder? Hier sieht es nämlich noch nicht mal Ansatzweise danach aus, als ob es schneien wird... schade eigentlich

Kein Schnee jumbuck? Bei Euch da im hohen Norden am Nordpol muss es doch weiss sein. :wink:
Die armen Australier, die müssen bei glühenden Temperaturen am heißen Ofen stehen, um das Festmahl zu backen.

Frohe Weihnachten an alle unsere Forenmitglieder!

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ditido
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Carols by Candlelight

Post by ditido »

Carols by Candlelight
Es ist der 24. Dezember. Weihnachten! Jedes Mal für uns Europäer sehr ungewohnt, fast makaber. Schon 09.00 Uhr schwitzt man bei rund 30° Celsius. Bis 36° soll es heute noch werden. In den Geschäften geschmückte Tannenbäume, Weihnachtsmänner und Weihnachtsmusik. Da erlebt man Weihnachten in der Hitze natürlich in Shorts.
Gegen Mittag betraten wir, wie den Tag zuvor, zum Essen Mac Donalds in der Swantston Street. Gleich gegenüber der St. Pauls Cathedral, dem schönen Beispiel der Wiederbelebung des gotischen Baustils im 19. Jahrhundert. 95 Meter hoch ist der Turm. Große mächtige Steine, herrliche bleiverglaste Fenster und in der Kathedrale wunderbare Holzschnitzereien. Scheinbar braucht auch die australische Kirche Geld über Geld. Das Gotteshaus als Souvenirladen. Daran muß man sich erst gewöhnen. Das hat aber der Aufsicht führende Vikar am Cristmas Day wieder wettgemacht, als er mich trotz kurzer Hose zur Procession and Choral Eucharist Christmas Day Feier 2003 mit Augenaufschlag in das Gotteshaus eintreten ließ. Kurz nach 10.00 Uhr waren wir zufällig bei St. Mary und hörten von draußen die Weihnachtsandacht. Obwohl ich nicht kirchengerecht gekleidet war, versuchten wir den Zutritt. Und der Vikar am Eingang gestattete es. Ein wirklicher Höhepunkt unseres Weihnachtsaufenthaltes in Melbourne. Allerdings habe ich mich in kurzen Hosen doch nicht getraut, zum Abendmahl vom Erzbischof Peter Watson nach vorn zu gehen.
Im Schatten der Kathedrale fanden sich von Stunde zu Stunde immer mehr Stadtstreicher ein, die man gewähren ließ. Es war Weihnachten!
Die Weihnachtszeitung sprühte voller Reklame und der amerikanischen Art, salopp dieses Fest zu begehen. Dagegen richtete sich eine ganze Reihe von Leserzuschriften, die den Feiertag der Geburt Christi abgewertet sahen. „Wir sollten den Amerikanern nicht alles nachmachen“ schrieb Frank Pellet aus Petrie. „Wir sind im Begriff unser Rückgrat, nämlich unsere Tradition zu verlieren“. Dem stimmten viele Schreiber zu. Der Premier John Howard forderte die Australier auf, sich der Werte zu erinnern, die die Nation verbinden. Und die Aussies? Der beliebteste Witz in der Zeitung ist das Bild des heiligen Paars vor der Herberge in Bethlehem, an dem das Schild „No vacancy!“ hängt. Und die Unterbringung im Stall, der für die Reporter so eine Art drittklassige Asylantenabsteige war. Die wahrscheinlichen Motive, warum der Wirt die schwangere Maria nicht in der rauchigen Gaststätte, sondern im ruhigen und auch wohl sauberen Stall unterbrachte, sind in Australien noch nicht angekommen.
Gegen Abend fuhren wir mit der Straßenbahn zur Kings Domain, dem “Sidney Myer Music Bowl”. Das Weihnachtsliedersingen bei Kerzenschein ist eine 65 jährige Tradition. Schon auf dem Weg dorthin trugen in der „Christmas Tram“ fast alle Kinder einen Kopfschmuck. Nicht als Indianer sondern als Christkinder oder als Rentier Rudolph. Als beliebtes Motiv wird in einem Comic der Melbourne Cup über Weihnachten nicht als Pferde- sondern als Renntierrennen ausgetragen, wobei Rudolph um (rote) Nasenlänge siegt. Viele fröhliche Menschen strömen zur Veranstaltung. Am nächsten Tag schrieben die Zeitungen von 30 Tausend Besuchern. Bereits 7.00 Uhr in der Frühe standen die ersten am Einlass, um die besten Plätze zu bekommen. Die Preise für Sitzplätze (61 Dollar) und Stehplätze (25 Dollar) waren nur der Eintritt. Suchen musste man sich seinen Platz selber. Als 17.00 Uhr geöffnet wurde standen bereits über Tausend, nicht gerade weihnachtlich gestimmte, aber erwartungsvolle disziplinierte Menschen vor dem Tor. Als Kopfschmuck dominierten rote Santa Claus Mützen und Renntiergeweihe aus Stoff. 1938 beim ersten Event waren schon 10 Tausend Interessenten gekommen. Vielleicht auch, weil der Gewinn jedes Jahr an eine Stiftung, diesmal für blinde Mitmenschen, geht. Also Einlass war ab 19.00 Uhr, 20.00 Uhr sollte die Veranstaltung beginnen, 21.00 Uhr war Lichteranzünden angesagt und 22.00 Uhr sollte Schluss sein. So die Vorankündigung. Drinnen und draußen standen, saßen oder gingen überall Leute. Aber geordnet. Nicht die bei uns typische Drängelei. Vorbei an der Veranstaltungsstätte im Park joggten viele Freizeitsportler ungehindert durch die herbeiströmenden Menschenmassen. An Ständen gab es Lichter zu kaufen. Plastikteller mit einem tulpenartigen Windschutz. In allen Farbe. Keiner wartete auf das Zeichen „Light your candles now“ vom Entertainer Ray Martin, der seit 14 Jahren das Fest moderiert. Die meisten Lichter brannten schon vor Beginn. Meine vorsorglich mitgebrachte Taschenlampe kam nicht zum Einsatz. Festliche Kleidung haben wir bei diesem Event in der Hitze des Abends nicht gesehen. Doch! Auf der Bühne. Und natürlich jede Menge Angetrunkene. Die Veranstaltung wurde im gesamten Australien übertragen. Dazu hatte man unter anderem eine Kamera an einem 70 Meter hohen Autokran platziert. Plötzlich ging auf der Bühne das Licht an, ein allgemeiner Aufschrei. Dann Jubel über die gelbe, blaue und später auch rote Szenenbeleuchtung. Die Zipfelmützen und Rentiergeweihe im Publikum standen auf und wippten. Ray forderte die Zuschauer zum Mitmachen auf. „Wenn ihr schon nicht schön singen könnt, dann tut es wenigstens laut“! rief er unter dem beifälligen Gegröle zur Masse. Die ersten Lieder erinnerten sogar noch an Weihnachten. Erstklassige Künstler hatte man auch verpflichtet. Aber alles glich mehr einer Matinee. Dazu gehörte auch die prächtige farbgewaltige gelb-blau-rot-grüne Kulisse. Natürlich orientierten die Beiträge, die Aufmachung auf Weihnachten, auf das Christkind, auf Santa Claus. Und die Veranstaltung schwankte ständig zwischen Kindersendung, Matinee und großer Kunst. „White Cristmas“ als Gospel und „Freude schöner Götterfunken“ in Jazzversion, das war doch was! Da hatte die Fernsehsendung „Zwischen Frühstück und Gänsebraten“ in der DDR mehr Bezug zu Weihnachen als die bunte tanzende Kindergruppe, als die zugegeben erstklassig vorgetragenen Schlager. Aber so richtige Weihnachtstimmung kam bei uns nicht auf. Im Gegensatz zu den 30 Tausend Australiern, die begeistert mitsangen und sich köstlich amüsierten. Und bei so einem Erfolg muß das Konzert einfach gut sein. Gegen 21.30 Uhr sind wir gegangen. Wir hatten noch etwas vor, befürchteten im allgemeinem späteren Aufbruchgetümmel nicht schnell zur Flinders Station zu kommen.
Gestern hatte die St. Mary’School in dem Vorort Thornbury am Heiligen Abend zu einem „Walk trough Bethlehem“ (einem Spaziergang durch Bethlehem) eingeladen. Wir mussten mit der Vorortbahn in Richtung Epping fahren und machten dabei, wie in Deutschland, die Erfahrung, dass auch das Weihnachtsfest die Dreckfinken nicht abhält. Überall im Zug leere Flaschen, Tüten, Speisereste, Verpackungen, angeklebter Kaugummi. Haben sie gewusst, dass Ameisen Kaugummi lieben? Also Ameisen gab es als Zugabe. Die Veranstaltung war in der Schule Ecke Highstreet/ Mansfield Street. Da in Thornbury kaum Fahrgäste ausstiegen, dachten wir, dass durch die Konkurrenz des großen Meetings in King’s Domain wohl kaum Interessenten da sein würden. Weit gefehlt. Schon von weitem hörten wir Musik, sahen eine große Menschmenge, die geduldig wartete, in Bethlehem eingelassen zu werden. Nach 40 Minuten Anstehen durften auch wir hinein. Die Wartezeit verkürzte eine Sängerin, die gleichzeitig einen Ein- Saiten Bass spielte, mit einem Musiker, durch Weihnachtslieder auf australisch. Alles poppig, aber sehr unterhaltsam. Dieses Thornbury war wie eine andere Welt. Freundliche Menschen, die sich fast alle kannten, Vor dem Tor ein für Melbourne unglaublich preiswertes Speisenangebot (z.B. Bratwurst mit Brot und Zwiebel 1.50 AUD). Die beiden „römischen Wachposten“ am Tor musterten uns kritisch. Dann durften wir nach Gabe eines kleinen Obulus hinein. Wir waren in Bethlehem. Gleich am „Ortseingang“ lag Herodes auf einem Diwan und ließ sich von zwei sehr hübschen jungen Frauen Luft zu fächeln. „Das ist der schwerste Job hier“ lachte er mir zu. Und ob ich ihn mal für 10 Minuten vertreten könnte, er müsste sich ein Bier holen. Das hat aber meine Frau nicht gestattet. Die Lehrer und Schüler versuchten mit großem Aufwand und viel Liebe eine „Bethlehematmosphäre“ zu schaffen. Da fehlten weder Pferd, Esel, Ziegen noch Schafe. Das damalige Handwerk war vertreten. Rüstungshersteller, Schwertschmiede, Bäcker, Schreiner, Töpfer, Bastweber und Weinhändler. Sogar eine Stickerei wurde dem Besucher demonstriert. Mittelpunkt des Besuches war natürlich ein Blick in dem Stall mit der heiligen Familie.
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Das Kind schlief und wurde von der Kuh im Hintergrund und dem Engel bewacht. Alle Darsteller waren Schüler oder Gemeindemitglieder. Durch die Strassen von Bethlehem schwang sich die Musik echter europäischer Weihnachtslieder. Und viel Begeisterung und Zustimmung. So sind wir in richtig weihnachtlicher Stimmung zurückgefahren. Weit nach Mitternacht erreichten wir unser Hotel. Auf alle Fälle hat diese Demonstration damals viel Aufmerksamkeit erregt. Ein Jahr später, wir waren Weihnachten in Perth, sahen wir im TV Programm von ABC WA eine kurze Zusammenfassung des „Walk“ von 2004 und den Hinweis, dass auch dieses Jahr die Veranstaltung stattfinden würde.
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ditido
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Santa besucht Aborinal children

Post by ditido »

Von wegen, das Aboriginal People feiert nicht Weihnachten. Die Kinder warten auf alle Fälle auf Santa. Jedes Jahr!!
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Merry Christmas! Merry Christmas!
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