Es war für mich ein tolles und erhebendes Gefühl, nun in einer Stadt zu sein, wo mich die Geschichte an jeder Hausecke grüßte. Auch das Kopfsteinpflaster trägt zu solchen nostalgischen Empfindungen bei. So entwickelte sich die Stadt Ende des 19. Jahrhunderts. So ist sie geblieben. In australischer Bescheidenheit bezeichnet man in den „unruhigen“ Zeiten des Goldrauschs die Stadt als „Angelpunkt der Welt“. Schon damals wurde nämlich Gulgong zu einem wichtigen Verkehrsknotenpunkt. Und noch heute treffen sich hier Strassen vom allen Himmelsrichtungen. 190 Meilen sind es bis Sydney, zeigt uns eine Wegweiser an.
Beim Stadtrundgang sind uns die Platten auf dem Gehweg aufgefallen, die geheimnisvolle Symbole trugen. Wir waren auf den Gulgong Symbol Trail gestoßen. Ein heimischer Künstler, der Töpfer Chester Nealie hatte 70 Landstreicher Symbole, durch die sich die Swaggie’s während der großen Depression und während des Goldrauschs über den Ort und die Menschen gegenseitig informierten. Allerdings scheint es keine internationale Gaunersprache zu geben. Ich habe die australischen Symbole mit den 50 bekanntesten Gaunerzinken aus Deutschland verglichen. Von den Symbolen gab es nur zwei Übereinstimmende. Das australische Symbol, eine Geschichte zu erzählen, bedeutet in der deutschen Auslegung, dass hier eine Frau wohnt, die Männer liebt. Und die Warnung vor verärgerten Hunden in Down under, würden die Deutschen als „Ruppige Leute“ deuten. Trotz unterschiedlicher Zeichen sind die Ziele der Aussagen aber deckend.
ditido
