Geschichten der Ureinwohner Australiens

Reise- und Erlebnisberichte
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Markus
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Post by Markus »

Hallo,

das stimmt! :D
Danke für Deinen schönen seriösen Beitrag zu unserem 2000sten. 8)

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ditido
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Eine Ergänzung zur Artuni Story

Post by ditido »

Eine Ergänzung zur Artuni Story

Ich habe noch eine andere Version der Ureinwohner zu den Plejaden gefunden. Aber auch in dieser Geschichte wird erstmalig von der Emanzipation der Frauen gesprochen.

Die älteste Geschichte über die Emanzipation der Frauen wird in Legenden von den Aboriginals erzählt. Natürlich hatten auch die Ureinwohner schon längst die offenen Sternenhaufen am Winterhimmel gesehen. Maya- mayi nannten sie die in Europa als Plejaden bekannten Gestirne, die nach Meinung der alten Griechen, sie sieben Töchter des Atlas sein sollen. Und wie alle Naturvölker fanden auch die Aborigines eine Erklärung für diesen Sternenhaufen. So soll eines Tages Wurrunna, ein junger Ureinwohner auf seiner Wanderschaft auf eine Siedlung getroffen sein, in der sieben junge Frauen in Einsamkeit und Zufriedenheit zusammen lebten. Wurrunna blieb eine Weile bei Ihnen und war entzückt von den Frauen und ihren Kochkünsten. So beschloss er, zwei von ihnen zu heiraten.
Wurrunna beschloss, bei ihnen zu bleiben - für eine Weile. Wie wir es schon bei der Geschichte von den drei Schwestern in den Blue Mountains wissen, mußte nach den Bräuchen der Ureinwohner, wenn man eine Frau von einem anderen Stamm heiraten wollte, diese entführt werden. Als die Frauen auf der Suche nach Yam Wurzeln, ein auch den Aborigines bekanntes besonders bei Frauen wirkendes Naturheilmittel, waren, legten sie ihre Bumerangs zur Seite. Und Wurrunna stahl zwei Stück. Ein Bumerang war für das Überleben im Outback sehr wichtig. Deshalb suchten die Besitzerinnen danach, während die anderen fünf schon zu den Hütten gingen. Nun hatte Wurrunna leichtes Spiel. Er entführte die beiden Frauen, brachte sie zu seinem Heim und zwang sie zur Heirat, Die Bumerangs versteckte er.
Die Wochen vergingen, und nach etlichen Fluchtversuchen schien ein Entkommen aussichtslos. Nach mehrmaligen erfolglosen Fluchtversuchen schienen sich beide Frauen in ihr Schicksal zu fügen. Und Wurrunna war sich der Beiden sicher. Bald schickte er seine Frauen nach der Rinde eines bestimmten Baumes auf einen weiten Weg. So lachte er nur, als sie ihm sagten, sie würden fliehen.
Die Frauen fanden den Baum und kratzten an seiner Rinde. Plötzlich begann der Baum zu wachsen, und trug die beiden Frauen hinauf zum Himmel. Dort warteten schon die fünf anderen Schwestern auf sie. Für die Ureinwohner ist das Sternbild Maya-mayi das Symbol für die wohl erste Geschichte der Emanzipation. Ein sichtbares Beispiel, sich dem Willen des Mannes zu widersetzen!
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ditido
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The Three Sisters

Post by ditido »

Ich glaube, dass ich die Geschichte von der Entstehung der Steinformation „The Three Sisters“ in den Blue Mountains noch nachliefern muß. Hatte vergessen, dass ich diese Story zwar im Australienbuch, aber noch nicht im Forum erwähnt habe.


Die Legende über „The Three Sisters“

Dazu sollte man die Geschichte über die drei hübschen Schwestern des Katoomba Stammes kennen. Die Töchter des Medizinmannes waren unsterblich in drei Brüder eines anderen Stammes verliebt. Aber das Gesetz erlaubte nur Hochzeiten innerhalb des Stammes. Die drei Brüder, tapfere Krieger, beschlossen die Geliebten im Kampf zu erobern. Erbittert war die Schlacht gegen den Medizinmann, der sicherheitshalber seine Töchter in drei Steine verwandelte, damit ihnen beim Kampf nicht passieren möge. Nach der Schlacht wollte er den Zauber dann wieder aufheben. Unglücklicherweise wurde der Medizinmann im Kampf getötet. Seitdem ist es nicht gelungen den Bannspruch aufzuheben.
Dagegen wäre heute mit Sicherheit auch die Touristikindustrie. Kommen doch jährlich 500 Tausend Touristen zu den „Three Sisters“.

Image

Wenn Ihr die Blue Mountains besucht, wenn ihr The Three Sisters betrachtet, denkt auch an die Rolle der Frau bei den Ureinwohnern. Die mußten sich, wie ihre weißen Schwestern, die Gleichberechtigung erst erkämpfen.
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jumbuck
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Post by jumbuck »

Wirklich Klasse! Danke für die neuen Storys, ditido. Sehr, sehr interessant zu lesen. :D Hut ab!

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ditido
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Post by ditido »

Hallo jumbuck, danke für die netten Worte. Wegen des mäßigen Interesse an meinem Australienbuch in Deutschland schreibe ich die weiteren Australienbücher für mich und lasse davon nur einige Exemplare drucken. So werden meiner Frau und mir unsere Reisen immer auch im Detail in Erinnerung bleiben. Und bei 13 Aufenthalten in DU hat man eben eine Menge zu erzählen. Zwei Bücher (The Apple Island Tasmaiien und Im Outback von Queensland) sind schon fertig. An drei weiteren Büchern arbeite ich zur Zeit.
Und immer wieder stoße ich dabei auf nette kleine Episoden und Legenden aus dem Leben der Ureinwohner. So werde ich wohl auch in nächster Zeit öfters etwas aus der Vergangenheit des Aboriginal People ins Forum stellen.
Schön, das es wenigstens Dir gefällt.
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jumbuck
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Post by jumbuck »

ditido wrote:Wegen des mäßigen Interesse an meinem Australienbuch in Deutschland schreibe ich die weiteren Australienbücher für mich und lasse davon nur einige Exemplare drucken.
Das finde ich schade. Aber mit mir, Markus, Gienny etc. hast du jedenfalls schon mal ein paar sichere Abnehmer :D
ditido wrote:Zwei Bücher (The Apple Island Tasmaiien und Im Outback von Queensland) sind schon fertig. An drei weiteren Büchern arbeite ich zur Zeit.
Wann kommen die oben genannten Bücher denn heraus? Würde mich jetzt mal interessieren, schließlich klingt das wieder echt total spannend!

ditido wrote:Und immer wieder stoße ich dabei auf nette kleine Episoden und Legenden aus dem Leben der Ureinwohner. So werde ich wohl auch in nächster Zeit öfters etwas aus der Vergangenheit des Aboriginal People ins Forum stellen.
Schön, das es wenigstens Dir gefällt.
Was Ureinwohner (nicht nur aus Australien) angeht, bin ich schon ein kleiner "Freak". Deren Geschichten, Götter usw. finde ich echt immer extremst spannend und faszinierend.
Nur weiter so!

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ditido
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Einen neue Geschiche aus der Vergangenheit der Ureinwohner

Post by ditido »

Hallo jumbuck, dass ist alles sehr freundlich, was Du geschrieben hast.
Du glaubst gar nicht, wie wohl ich mich heute Vormittag gefühlt habe, als ich unsere Erlebnisse zwischen Matilda Hwy und Ostküste in die Reinschrift brachte. Und dabei habe ich folgende ganz nette Story gefunden.

Eine Geschichte über die Ureinwohner von der Ostküste Queenslands.

Nur noch 40 Km weiter von Rockhampton zur Küste, in Richtung Yeppon fährt man durch ein bewaldetes Gebiet. Erstmalig seit Cairns und dem Tafelland wieder Wald. Ein „trockener Regenwald“ und Berge. Das ist der Mt. Jim Crow NP. Berge, die bis zu 221 über dem Seeniveau liegen. Und dazu eine Story. Der hier lebende Stamm der Darambal hatte als Totem die Seerose. Vor vielen, vielen Jahren, verliebten sich zwei junge Menschen des Stammes und wollten heiraten. Diese Absicht traf auf Ablehnung, denn die Gesetze des Stammes verboten eine Heirat zwischen Stammesmitgliedern. Das Paar missachtete das Gesetz, floh und versteckte sich im Gebüsch des Flachlandes, wo heute der Mt. Jim Crow steht. Die Regenbogenschlange, die am Mt. Wheeler ausruhte, sah das Dilemma der jungen Leute und beschloss, einzuschreiten, um das Gesetz zu wahren. Mit großer Kraft legte sie sich zwischen die Beiden, wirbelte und wölbte das Land und die Bäume nach oben, und trennte durch einen so entstandenen Berg das Paar. Die jungen Leute erschraken, kehrten reuevoll zum Stamm zurück und versprachen, das Gesetz der Schlange und des Stammen einzuhalten. Was waren das früher doch für tolle Zeiten mit einer „braven“ Jugend!
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Gienny
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Post by Gienny »

Hallo ditito,

ich muss mal Jumbuck unterstützen: auch mich faszinieren Deine Geschichten und Deine eigenen Erfahrungen und Berichte unheimlich!!!
Auch ich bedaure, dass Du manchmal das Gefühl hast, nicht ausreichend Anerkennung zu finden. Aber lass Dich nicht entmutigen!
Vielleicht hält es der Ein oder Andere wie ich (manchmal) ich lese nur ohne mich einzuloggen.
Hast Du Dir schon mal überlegt evtl. Deine Erlebnisse und Erfahrungen als Hörbuch heraus zu bringen? Die meisten Leute die ich persönlich kenne (außer mir und meinen Kindern) lesen nicht gerne, sie kaufen sich lieber Hörbücher. Vielleicht wäre das ja eine alternative für Dich.
Auf jeden Fall finde ich es sehr schön hier so viel von Dir zu lesen und Du bist eine Bereicherung sicherlich nicht nur für mich!

LG:Gienny
"I speak the truth, not so much as I would, but as much as I dare; and I dare a little more, as I grow older."

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ditido
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Post by ditido »

Hast Du schon mal in mein Tasmainienbuch ins Internet geschaut?
http://www.the-apple-island.de

Es wird von Woche zu Woche informativer und spannender.
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